Distanzlernen & Zeugnistag – Homeschool Woche 3/2021

Es ist eine weitere Woche Distanzunterricht vorbei. Die Kinder haben endlich die Oma wieder gesehen. Denn das Distanzlernen gibt uns auch Flexibilität, wo die Kinder Schule haben. In NRW gab es diese Woche auch Zeugnisse. Nun beginnt also das 2. Halbjahr, also schon das dritte von Corona-Maßnahmen betroffene Halbjahr, das nicht „normal“ ablaufen wird. Meine Tipps für weniger Stress gibts hier.

4. Woche Distanzlernen

Da unsere Kinder schon die Woche vor den vorgezogenen Weihnachtsferien im Distanzunterricht waren, ist das nun schon die 4. Woche mit Unterricht Zuhause gewesen. Es stellt sich sowieso Routine ein. Im März 2020 war alles neu und so vieles musste sich finden. Der Große hatte zwar Erfahrung mit den Lernplattformen, aber eben noch wenig, nach einem Halbjahr an der Schule.

Die Kinder waren auch rund um die Herbstferien im Distanzlernen in Berlin, da der Mittlere Quarantäne hatte und der Große beurlaubt war, nach den Ferien waren wegen meines Attests beide zwei Wochen noch im Distanzunterricht.

Es ist die neue Normalität

Wir haben unseren Rhythmus gefunden. Eigentlich genießen wir die recht entspannte und flexible Tageseinteilung. Der Große hat einen Stundenplan mit festen Videokonferenzen und dazu Lernzeiten. Beim Mittleren gibt es einen Wochenplan aus der Schule, mit nur wenigen digitalen Aufgaben. Seine Klassenlehrerin hat aber jetzt auch mit Videokonferenzen begonnen, einfach zum Austausch, nicht als Unterricht.

Auch der Kindergarten hat letzte Woche erstmal den Obstkreis digital gemacht. Der Kleine war so freudig und aufgeregt. Er denkt aber, er könne zeitnah wieder gehen.

Natürlich vermissen die Kinder ihre Freunde und ihr Leben. Aber es ist eben nicht alles schlecht. Die Schulen bzw. Lehrkräfte leisten phantastische Arbeit. Für mich ist der Arbeitsaufwand nicht bedeutend größer als im Präsenzunterricht. Beim Großen sind die Baustellen Rechtschreibung und vor allem Englisch. Im Distanzlernen bekomme ich aber mehr mit und kann daher eigentlich besser helfen. Der Mittlere hat oft keine Lust, die Aufgabenstellung zu lesen.

Zeugnisse

Der Mittlere holt sein Zeugnis nächste Woche persönlich ab. Seine Klassenkameraden haben es schon. Der Große hat sein Zeugnis per Mail bekommen wie alle an seiner Schule. Generell machen wir keinen Notendruck, alles bis „ausreichend“ finde ich ausreichend. Natürlich freuen wir uns über 1en und 2en auch mit, weil es den Kindern Bestätigung gibt. Aber grade in der aktuellen Zeit unter widrigen Bedingungen finde ich das Zeugnis noch weniger aussagekräftig als sonst. In Mathe hat der Große beispielsweise dann nur eine Arbeit mitgeschrieben. Englisch hat er eine Arbeit komplett in den Sand gesetzt und es gab keine dritte Arbeit, um diese auszugleichen. Ist nun also so.

Ich finde, ALLE Kinder, nicht nur meine, leisten grade so viel Großartiges. So viele Dinge, die eben in Noten und Schulfächern wenig auftauchen. Sie sind fit in Lernplattformen geworden, schreiben Mails, sind deutlich selbständiger geworden in ihren Aufgaben, können sich zeitlich selbst organisieren und gehen so souverän mit der ganzen Situation um. Ich sehe jedenfalls eine große Entwicklung und eine Lernkurve bei uns allen.

Distanzlernen geht weiter

Wie gehabt möchte ich, dass weiter die Präsenzpflicht ausgesetzt bleibt. Natürlich braucht es Betreuungsangebote und Hilfen für Familien. Trotzdem haben wir eine Pandemie und den Lockdown finde ich unangenehm, aber notwendig. Die Infektionszahlen müssen weiter runter und der R-Wert niedrig, da uns die offenbar ansteckenderen Mutationen erreichen.

Mir fallen auch keine einfachen Lösungen ein. Ich bin aber weiter auf dem Standpunkt, dass wir eventuelle Bildungsdefizite aufholen können. Gesundheit und Leben sind nicht zurück zu bringen. Ich möchte, dass Familien unterstützt werden und die Digitalisierung vorangetrieben wird. Unser Schulsystem muss im 21. Jahrhundert ankommen. Das Gymnasium des Großen sehe ich da als wunderbares Beispiel, das geht in die richtige Richtung dank phantastischer Schulleitung und engagiertem Kollegium. Sie holen sich Feedback und verbessern immer weiter. Nächste Woche gilt ein neuer Stundenplan, dann mit 2x die Woche Englisch (der Große wird klagen).

Ich möchte in nächster Zeit bei der aktuellen Lage nicht, dass meine Kinder in den Präsenzunterricht müssen. Ich möchte ein Recht auf Distanzlernen mit Präsenzangeboten, aber die müssen sicher sein, bei einer Inzidenz <25. Ich möchte keine generellen Schulöffnungen, diese halte ich für fahrlässig. Betreuung und Hilfen für Familien, die es brauchen, fordere ich auch.

Uns zermürbt es auch alles. Aber mir geht es mit den Kindern Zuhause besser als mit dem Infektionsrisiko. Die Kinder möchten auch erst mal weiter Distanzunterricht bis die Zahlen sinken. Denn, je schneller wir die Pandemie im Griff haben, desto schneller haben sie echte Normalität wieder. Bis dahin heisst es durchhalten.