Um auch andere Perspektiven und Sorgen zu zeigen als mein eigenes Leben widerspiegelt, schreibt hier wieder Maike Huhn einen Gastbeitrag über Menschen, die von Armut betroffen sind. Denn das betrifft Menschen während der Pandemie noch mal mehr als ohnehin schon. Ostern schrieb sie hier über arme Ostern.
Ich habe lange versucht, in Worte zu fassen, wie es Menschen mit geringem Einkommen derzeit geht. Sicher, ich habe trotz des Hartz-IV-Stempels immer noch Privilegien, wie eben ein abgeschlossenes Studium, aber von den grundsätzlichen Problemen am Existenzminimum bewahrt mich das trotzdem nicht. Es bewahrt vor allem auch mein Kind nicht davor, immer wieder damit konfrontiert zu sein, dass für irgendwas gewünschtes gerade kein Geld da ist. Die derzeitige Situation macht die Suche nach einem neuen Job im Bereich Geisteswissenschaften oder auch im inhaltlichen Datenmanagement nicht gerade einfacher.
Armut hat viele Gesichter
Zunächst einmal sei gesagt, dass Armut sich nicht allein auf „temporär kein Geld haben“ beschränkt, und auch ein sogenanntes „sozial schwaches Umfeld“ sei hiermit als Begriff in Frage gestellt. Armut hat viele Gesichter und geht eben sehr oft mit wenig Geld einher. Es ist aber nie derselbe Betrag, der fehlt, es sind unterschiedliche Probleme, die diesen Mangel an finanzieller Stütze erzeugen. So zählen nicht nur Hartz IV und Wohngeld in diesen Bereich, sondern auch Erwerbslosenrente, und verschiedene Behinderungen sind sozialleistungsberechtigt.
„Armes Deutschland – Familien in Armut und die Pandemie. Ein Bericht.“ weiterlesen