Es ist Mai und nachdem Freitag Hagel und Schnee kamen plus ein heftiges Gewitter, ist plötzlich Sommer. Leider spinnt mein Blutzucker völlig rum und ignoriert Korrekturversuche. Entsprechend erschöpft bin ich. Diese Woche gab es neben Arbeit zwei neue Blogbeiträge, einmal den Gastbeitrag von Maike Huhn zum Thema von Armut betroffene Familien in der Pandemie und mein wmdedgt. Denn mir ist bewusst, dass ich Privilegien habe und daher ist eine andere Perspektive umso wichtiger.
Alle Wochenenden in Bildern, kurz #WiB findet Ihr wie immer bei Grossekoepfe.
Samstag, 8. Mai
Einkaufen entfällt und entstresst somit den Morgen. Wir sind nämlich so richtig in Berlin angekommen und haben Freitagabend bei Gorillas bestellt. Dekadent und es zeigt, wie oben erwähnt, unsere privilegierte Situation. So können wir entspannt in den Tag starten.
Es ist aber kälter als gedacht, dem Mittleren ist kalt und er ist müde und nicht gut drauf. Bei mir springt das Sorgenkarussell an: was, wenn er krank ist. Denn, auch, wenn es hier entspannt wirkt, unser Alltag ist ein Kartenhaus. Ein krankes Kind würde das zum Einsturz bringen.
Wir kürzen den Spaziergang ab und fahren nach Hause. Zuhause steigt die Stimmung des Mittleren wieder, er möchte sein Buch weiter schreiben und geht mit dem Bizzidad 2 Stunden durch Berlin spazieren.
Ich lebe ganz gut mit dem Diabetes. Aber manchmal ist der Wurm drin. Mein Blutzucker ignoriert Korrekturversuche und neuen Katheter. Meine Atmung ist schwer und ich habe Druck auf dem Herz und bin völlig erschöpft.
Der Kleine meckert, weil keiner mit ihm auf den Spielplatz geht. Nach dem Abendessen spielen wir noch eine Runde alle zusammen. Der Mittlere hat endlos Energie.
Knabberzeug gibt es natürlich auch und Limo für die Kinder.
Sonntag, 9. Mai
Theoretisch Muttertag. Bei uns kein Thema. Der Mittlere weckte uns um 4:15 mit der Erklärung, er könne nicht einschlafen. Um 8:10 weckt uns der Kleine. Mein Blutzucker war weiter chaotisch und liess sich nicht senken. Ich bin platt. Wie gestern Druck auf dem Herz, latente Kopfschmerzen und schwerer Atmen. Das sind all die Dinge, die am Diabetes nerven. Nicht sichtbar für andere.
Der Mittlere schläft heute am längsten und ist entsprechend fit.
Ich kämpfe weiter mit dem Blutzucker trotz wieder neuen Katheters. Leider ist mein letzter Sensor kaputt. Ich bin also „ohne Navi“ unterwegs, nur mit Blutzuckermessgerät. Mittwoch kann ich einen neuen setzen. Bis dahin muss ich in die Finger pieksen.
Wir packen ein Picknick. Ich hatte Freitag Schokokuchen gebacken und Apfel schneidet Bizzidad auch. Außerdem cremen wir uns alle ein, es ist heiss und sonnig!
Bizzidad steuert einen See an. Der ist so überfüllt, dass wir weiter fahren.
Wir parken einfach am Waldrand, diesmal am Bogensee.
Ich habe Durst und die Kinder auch. Also ist die Lösung: Eis.
Zurück Zuhause meldet meine Pumpe Okklusionsalarm, also wieder neuer Katheter. Ich bins leid. Wäsche muss ich auch noch aufhängen. Aber wir bestellen dann noch Lieblingsessen.
Mein Blutzucker beschließt währenddessen, dass von Hyperglykämie mal der Umschwung auf Hypoglykämie eine super Idee wäre.
Schon ist das Wochenende vorbei und eine actionreiche Woche steht bevor. Nämlich u.a. meine 2. Impfung gegen Corona.