Noch einen Monat bis zu meinem Geburtstag und irgendwie fühlt sich das so weit weg an. Dazwischen liegen die Ferien und so viel Unplanbarkeit. Das macht mich alles geistig müde. Hier überstürzen sich wie immer in diesem seltsamen Jahr die Ereignisse. Der Mittlere wurde vom Präsenzunterricht vorerst beurlaubt und die Schule des Großen durfte die Stadt nun schließen. Er startet also regulär Dienstag wieder mit Videokonferenzen im Distanzlernen, mit einem Jahr Routine, Morgen hat er Vormittags den Termin bei der Augenärztin für die neue Brille, die wir allerdings dann direkt in Berlin bestellen werden. Der Bizzidad arbeitet in Berlin und muss täglich ins Büro und wir wollen alle zusammen sein. Irgendwie ist unser familiärer Lebensmittelpunkt seit September oft in Berlin. Er arbeitet eben Vollzeit dort. Das ist kein „Urlaub“, wie gern unterstellt wird, sondern Arbeit und Alltag. Außerdem bedeutet es weniger Reisen, wenn seine wöchentlichen Fahrten hin und her entfallen. Wir bleiben gemeinsam als ein Haushalt an einem Ort, der aber eben nicht unsere Meldeadresse im Perso ist und meiden unnötige Kontakte.
Also heisst es Planen & Packen. Alle Wochenenden in Bildern kurz #WiB findet Ihr wie immer beim Original, bei Grossekoepfe.
Samstag, 20. März
Das Wetter sieht besser aus als die letzten Wochen.
Der Große hatte um Aufschub gebeten, dass er die Fotos im Wald für Sport am Wochenende machen darf, weil wir werktags arbeiten und keine Zeit haben, in den Wald zu fahren. Das letzte Wochenende war einfach nur verregnet.
Ich verfolge die Meldungen und Bilder aus Kassel und bin wütend. Da machen Menschen ohne Abstand oder Masken ungestört Gruppenkuscheln und Polonaise, missachten alle Maßnahmen und attackieren offenbar teilweise Polizei und Journalisten.
Wir packen Snacks ein und los gehts in den Wald.
Wir sehen dann echt Rehe, aber keiner von uns dreien mit Handy ist schnell genug für ein Foto. Dafür finden wir die abgerissene Pfote eines Rehs…
Zuhause koche ich dann bald.
Die Kinder sind mal wieder ewig lang wach. Denn wir sind beschäftigt mit Planung und Recherche und Arbeiten, daher wirds dann doch später bis zum Vorlesen als geplant war. Aber egal.
In der engsten Nachbarschaft feiert jemand offenbar eine Party. Laute Musik, viele Stimmen bis spät.
Sonntag, 21. März
Es ist so komisch ruhig. Alle haben relativ lang geschlafen. Mich hatten um 3 Uhr noch mal feiernde Menschen geweckt.
Zumindest die nächsten 2 Wochen sind nun geplant. Das kostet uns aber einiges an Zeit, weil wir immer auf Feedback warten.
Der Große ist nicht ganz begeistert, er liebt sein Zimmer. Dass wir Eltern zu diesen Zeiten zusammen an einem Ort sein wollen und Pendeln vermeiden möchten, ist für ihn nur teilweise nachvollziehbar. Er sieht aber eben, dass weniger Reisen bzw. kein Reisen und weniger Kontakte wichtig sind. Denn allgemein haben unsere Kinder sehr wohl Mitbestimmungsrecht bei Entscheidungen in der Familie.
Bizzidad muss ein Buch für die Arbeit lesen. Ich lache ihn etwas aus.
Mit Packen bin ich fertig. Da wir einige Sachen wie Spielsachen, Bücher, Bettzeug und 2x Wechselkleidung sowieso in Berlin haben, ist es nicht so viel.
Abends färbe ich noch Haare.