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Politik und Alltag sind hier einfach Thema Nr. 1 – Distanzunterricht und Homeoffice #mütend

Einige scheint es zu irritieren, dass es hier, ausser den Wochenenden in Bildern, immer politischer wird. Hier finden weniger Kinderthemen statt als Politik. Wir erleben neben Homeoffice und Homeschool wenig anderes. Die, aus meiner Sicht, völlig verbockte Schulpolitik prägt unseren Alltag sehr und ich bin müde und wütend, #mütend also. Denn die Planbarkeit ist absolut 0. Bei uns sind die Schulen diese Woche kurzfristig doch noch im Distanzunterricht geblieben. Die Kurzfristigkeit lag aber nicht an der Stadt Wuppertal, sondern am Land. Die Wuppertaler Inzidenz ist aktuell <240. Nun soll auch die neue Grenze von Inzidenz >165 für Schulen kommen. Eine neue absurde Zahl, auf Twitter wurde gemunkelt, sie sei gewürfelt, oder man habe die eigentlich festgelegte Inzidenz 35 von 200 abgezogen. Offenbar ist es aber die durchschnittliche Inzidenz aktuell. Wird die Zahl also steigen. Was es genau heisst für Schulen: unklar.

Planungssicherheit? Nö! Versagen der Politik

Die Pandemie ist scheiße, sorry für die Wortwahl. Aber dank Maike Huhn versuche ich bestimmte Begriffe zu meiden. Okay, „ätzend“ könnte ich es auch nennen. Aber für uns Eltern wird die Lage noch mal erschwert, indem es absolut gar keine Planbarkeit gibt. Wir arbeiten nun beide für eine Berliner Firma in Berlin. Der Bizzidad im Büro, weil er präsent sein muss und sowieso ein Einzelbüro hat und dort sinnvolle Maßnahmen gelten. Ich bin im Homeoffice und muss nur zu Besprechungen ab und zu ins Büro. Was ich hier mache, könnt Ihr hier verfolgen.

Politik versagt - Distanzunterricht sollte erlaubt sein
Vorteil von Homeoffice ist, dass ich einfach in die Sonne gehen kann

Was nächste Woche ist? Wir wissen es nicht. NRW hat die Präsenzpflicht anders als Berlin nicht ausgesetzt. Theoretisch kann es passieren, dass die Kinder nächste Woche ins Wechselmodell gezwungen werden. Sollte dann die Beurlaubung nicht durch gehen, müssen wir dann entscheiden, ob unsere Kinder durchseucht werden sollen oder ob sie unfreiwillig zu Schulschwänzern werden.

Eltern müssen planen können. Es braucht feste Zahlen und Szenarien, damit Eltern wissen, wie die nächste Woche ist. Je nach beruflicher oder familiärer Situation ist Betreuung in der Schule, in der Familie oder mit anderen Familien nötig.

Familien werden von der Politik vergessen oder ignoriert

In den ganzen Maßnahmen gehen die Bedürfnisse der Familien unter. Ich bin so unglaublich #mütend. Bei unseren Kindern klappt das Distanzlernen prima. In anderen Familien klappt es eben nicht. Wir würden gern Distanzlernen dürfen, andere Kinder brauchen sichere Präsenzangebote. Fenster öffnen und Kohorten trennen sind keine sicheren Maßnahmen. Auch Masken schützen nur bedingt. Besonders, wenn die Masken Kindern gar nicht passen.

Kinder sind vernünftiger und weiter blickend als die Politik
Auch der Kleine trägt Maske (danach habe ich sie noch richtig gerückt)

Kinder sind nicht immun. Man kann darüber streiten, ob sie „Treiber“ der Pandemie sind. Aber generell sind geschlossene Räume, in denen sich Menschen längere Zeit aufhalten, die Hauptinfektionsorte. Die Politik will Arbeitgeber dazu verpflichten Homeoffice anzubieten. Aber die Kinder werden zur Durchseuchung in die Schulen gezwungen. Karl Lauterbach und viele andere Experten weisen darauf hin, dass nun die Elterngeneration auf den Intensivstationen liegt und sterben kann. Die Großelterngeneration ist nun zum Glück schon recht weitgehend geimpft. LehrerInnen ab Sek I, Eltern und Kinder sind nicht geimpft. Für Kinder gibt es aber nicht mal einen zugelassenen Impfstoff. Ich habe immerhin meine 1. Impfung erhalten. Bizzidad und die Kinder sind ungeimpft.

Kinder sollen von der Politik gewünscht Stunden in Klassenräumen im Präsenzunterricht sitzen. Aber dass wir gemeinsam mit Freunden und unseren Kindern durch den Wald laufen? Das ist verboten. Zusammen mit Freunden und Kindern draussen gemeinsam Grillen? Das ist verboten. Aktuell diskutiert man immer, ob bestimmte Sportangebote etc. Kindern draussen erlaubt werden.

Ein Jahr Pandemie und wo sind die Konzepte für Schulen?

Die Pandemie war seit 14 Monaten absehbar. Seit 13 Monaten leben wir in Deutschland auch mit der Pandemie. Zunächst gab es recht harte Maßnahmen durch die Politik, zumindest waren sich da viele einig. Seitdem zieht sich das Lockdownchen endlos. Wir übererfüllen alle Regeln. Unsere Kinder schränken sich ein, weil sie möchten, dass die Pandemie endet. Sie möchten wieder ihr Leben zurück. Sie möchten nicht, dass Menschen erkranken und sterben oder Long Covid bekommen.

Distanzlernen klappt hier dank guter Schulen

Die Politik scheint mir größenteils die Realität auszublenden. Ich platze vor Wut, wenn ich dauernd lese, dass man „das“ nicht hätte ahnen können. Verdammt noch mal, DOCH?! Wir haben in Deutschland phantastische Wissenschaftler, die seit Monaten ziemlich exakte Voraussagen machen. Aber Personen wie Laschet holen sich dann Berater wie Streeck, die das sagen, was sie hören wollen. Wo sind denn die sinkenden Zahlen im März und April?

Warum gibt es kein Corona-Elterngeld und ich meine nicht gnädige 150€? Weshalb sind nicht Schulen bzw. Kinder und Familien mit Endgeräten und mobilem Internet ausgestattet? Wieso gibt es keine Luftfilter? Warum wurde nicht aus der Präsenzpflicht eine schulisch kontrollierte Lernpflicht mit sicheren Präsenzangeboten? Wie kann man ausblendn, dass Kinder erkranken und zwangsläufig ihre Eltern infizieren, die ggf. einen schwereren Verlauf haben? Weshalb bekamen lange nur die Stimmen Medienpräsenz, die sich für Schulöffnungen einsetzen und nicht die, die sichere Bildung fordern?

wenn der Arbeitstag lang ist, wird eben auch mal Essen bestellt, ja, mir ist bewusst, dass wir privilegiert sind

„Aber es gibt Tests“

Bei der „Teststrategie“, deren Konzept in NRW ich „potentielles Superspreader-Event“ nenne, wird meine Wut noch größer. Natürlich sind Tests sinnvoll und besser als nichts. Aber 15 Kinder gemeinsam in einem Raum die Maske abnehmen lassen, damit sie sich selbst testen? Ist das ein schlechter Scherz? B.1.1.7 braucht zur Infektion unter 1 Minute. Sollte also ein Kind positiv sein, sind weitere Kinder direkt auch infiziert. Meine Kinder nehmen die Masken nicht ab. Dazu kommt, was ist mit einem positiv getesteten Kind? Alle bekommen es mit. Was macht das mit einem Kind. Werden Politiker öffentlich untersucht, vor all ihren Kollegen?

Abgesehen davon sind diese Tests eine Scheinsicherheit. In Österreich wurden offenbar deutlich weniger als die Hälfte der Infektionen erkannt. Schnelltests sind immer nur eine Momentaufnahme. Aber da denke ich an den Coronatest des Mittleren und dass da eine geschulte Person professionell (und unangenehm) die Probe nahm. Die Schnelltests in den Schulen sind wohl teilweise nicht mal für die Altersgruppen geeignet und werden ganz anders durchgeführt als die Tests in Testzentren.

Der Große im digitalen Distanzunterricht, sie sind im Lehrplan. Wir sehen im Wechselmodell nur Risiken und Nachteile

NRW lässt auch maximal 48 Stunden alte Tests aus Testzentren zu. Meines Wissens haben diese Schnelltests ungefähr 6-12 Stunden Aussagekraft. Eine Person mit (falsch) negativem Schnelltest ist offenbar Ursache für einen Ausbruch an einer Klinik.

Warum gibt es nicht Präsenzangebote für die, die sie benötigen, aber mit PCR Tests durch geschultes Personal (und damit meine ich nicht die Lehrkräfte, die teilweise dazu verpflichtet werden sollen)? Klar kostet es Geld. Außerdem sollten Lehrkräfte alle und auch Eltern Impfpriorität bekommen. Kranke Eltern und Eltern kranker Kinder können übrigens auch nicht brav Arbeiten gehen. Eltern bräuchten ausserdem Kündigungsschutz während der Pandemie.

Politik verbockt es - Eltern baden es aus
Ich brauche nur meinen Laptop und ein Handy, aber ab und zu gibts Termine im Büro

Frustthema Politik

Ich bin bekanntlich seit sicher über 20 Jahren Sozialdemokratin. Aber ich hadere mit mir. Einzig Karl Lauterbach und Helge Lindh sind Gründe, dass ich noch in der SPD bin. Helge setzt sich immer deutlich gegen die AfD, gegen Antisemitismus, gegen Hass gegen Muslime und für Wuppertaler Interessen ein. Aber in Wuppertal selbst werde ich langsam Fan von Herrn Schneidewind. Denn in Wuppertal läuft das Impfzentrum, sie fordern und impfen schneller als andere Städte, außerdem hat Wuppertal sowohl vor den Osterferien als auch nach den Ferien jetzt Schulschließungen durchgesetzt.

Ich bin frustriert und #mütend wegen der katastrophalen Politik
Wir kommen ohne Präsenzunterricht besser klar, weil wir Zeit einteilen können und die Schulen gute Aufgaben stellen

Bundespolitisch bin ich frustriert. Ich bin weder Fan von Olaf (Scholz) noch von seiner Frau Britta Ernst. Meine Partei scheint auch damit zu tun zu haben, dass für die Schulen zunächst >200 als Inzidenz für die Schließung gesetzt wurden. Saskia (Esken) hat, meines Wissens, bei Twitter auf die nun oft gestellte Frage nicht geantwortet. Ich vermisse bei meiner Partei, dass sie ernsthaft Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung durchsetzt oder auch nur fordert.

Unwählbar & planlos

Laschet ist für mich indiskutabel. Wer einfach mal Noten verteilt, weil er Klausuren verliert. Dazu seine Aussagen während der Pandemie. CDU ist für mich ohnehin unwählbar. Aber nun ist es Baerbock bei den Grünen, die offenbar oben genannter mutmaßlicher Lobbygruppe bei Twitter folgt als auch in ihren Aussagen deren Forderungen anscheinend teilt. Ich wähle niemanden, der sich nicht zum Schutz des Lebens und der Gesundheit meiner Familie einsetzt. Daher, für die Bundestagswahl bin ich, außer meiner Stimme für Helge, noch planlos.

Bei meinen Kindern, besonders beim Großen, erlebe ich auch absoluten Frust und Verständnislosigkeit. Er sieht, wie seine Gesundheit und seine Interessen keine Rolle spielen. Dazu kommt, dass er eben Logo! guckt und MaiLab und sie gute LehrerInnen haben, er also absolut nicht versteht, wie Politiker (und Coronaleugner) Realität so ausblenden können. Ich vermute, dass das politisch langfristig Konsequenzen hat, dass unsere Kinder es als Staatsversagen erleben.

Wie geht es Euch aktuell mit den Maßnahmen und Plänen? Könnt Ihr Euren Familienalltag planen?

Bei Viola von Mama & Co gibt es aktuell auch einen Beitrag über das #mütend sein. Denn auch wir Eltern mit privilegierterem Leben sind müde und wütend. Wie muss es dann erst Familien gehen, die nicht unsere Möglichkeiten haben? Die nicht mal mehr die Kraft haben, ihre Stimme zu erheben?

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