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Auf in den Kindergarten

Hier in NRW tut sich einiges. Der Kleine war nun seit über 3 Monaten nicht im Kindergarten, nämlich schon den ganzen März. Bevor die Schließung kam, war er nämlich krank. Zwar nur zwei Tage Fieber, aber danach noch mehr als eine Woche extrem schlapp und schlief viel. Natürlich war ich dann mit ihm beim Kinderarzt, der einen normalen Infekt diagnostizierte. Dann wurde geschlossen und er konnte ohnehin nicht gehen. NRW hat nun zum 8. Juni die KiTas in „eingeschränktem Regelbetrieb“ wieder geöffnet.

Er möchte in den Kindergarten

Die Infektionszahlen hier sind sehr gering, also sowohl generell in NRW als auch bei uns vor Ort. Die habe ich nämlich schon im Auge. Da die Zahlen niedrig sind, überlassen wir dem Kleinen die Entscheidung. Die ist eindeutig: „ich möchte in den Kindergarten!“. Er freute sich nun schon seit Freitag. Dass wir Eltern nicht in den KiGa dürfen, sondern an der Gruppenraumtür abholen, weiß er und auch, dass die beiden Gruppen getrennt sind.

Prämisse ist auch, dass wir einen wunderbaren Kindergarten haben und ich den Erzieherinnen absolut vertraue. Sowohl, was Maßnahmen betrifft, also auch natürlich immer, wie liebevoll und respektvoll sie mit den Kindern umgehen. Er hat seiner tollen KiGa-Leiterin Freitag eine Videonachricht geschickt, dass er wieder komme und sie hat eine ganz liebe Sprachnachricht zurück geschickt.

Ins Auto zum Kindergarten steigen
Heute Morgen hatte es jemand eilig!

Unsere Kinder entscheiden

In letzter Zeit wurde ich mehrfach angegangen. Sowohl, weil der Mittlere sich gegen die Tage Präsenzunterricht entschieden hat, weil ihm das unheimlich ist und er mich als Diabetikerin nicht anstecken möchte. Als auch, weil unsere Kinder es selbst maßgeblich entscheiden dürfen. Wir Eltern gucken nach den Vorraussetzungen, um Risiko (für mich) vs. Nutzen (für die Kinder) abzuwägen. Sollten die Infektionszahlen massiv steigen, haben wir natürlich ein Veto-Recht.

Der Große war nun schon einmal beim Präsenzunterricht und Mittwoch klingelte um 11:58 unser Telefon, er solle in die Schule kommen, es sei ab sofort wieder Bratschenunterricht für die Orchesterklasse. Der Mittlere möchte ab 15. Juni wieder gehen, wenn wieder normaler Unterricht ist. (NRW öffnet die Grundschulen mir unverständlicherweise wieder im Regelbetrieb)

Kindergarten
Zurück in den Kindergarten (im Hintergrund übrigens sein Wobbelboard – die hat der KiGa auch)

Was ist mit den Risiken? Wieso dürfen unsere Kinder das entscheiden?

Ich habe ausführlich unter „dürfen Deine Kinder nie wieder in die Schule?!“ berichtet, wie wir Entscheidungen treffen. Generell halten wir uns an Maßnahmen und ich habe bisher keine Kontakte nach Aussen. Wir gehen nicht Essen, ich betrete keine Läden, verabrede mich nicht. Aber der Große hatte nun schon 2x Besuch von seinem besten Freund. Erstens vertraue ich dessen Eltern, dass sie ihn nie schicken würden, wenn es einen Krankheitsverdacht gäbe. Zweitens habe ich da beobachten können, dass selbst der 4-Jährige die Maßnahmen versteht. Draussen im Garten spielen sie ohne Mundschutz, im Zimmer hatten sie ihn alle auf, Fenster und Tür waren geöffnet, wenn sie mit 3m Abstand spielten, wurde er auch abgenommen. Alles ohne Eingreifen von mir.

Wir werden mit Corona leben müssen. Daher lockern wir maßvoll. Die seelische Gesundheit der Kinder zählt auch. Sie vermissen ihre Freunde. Die aktuelle Infektionslage lässt das zu. Das Risiko für mich ist deutlich geringer als die Nachteile für die Kinder. Der Nutzen für sie überwiegt. Mir ist auch in den Medien bisher kein Ausbruch in KiTas oder Grundschulen bekannt, also auch im Ausland nicht.

Zurück in den Kindergarten
Endlich Kindergarten!

Betreuung und Lernen oder Sozialkontakte?

Wir „brauchen“ keine auswärtige Betreuung. Dass die Kinder Vollzeit Zuhause waren, war und ist kein Problem. Aber unsere Kinder „durften“ immer in den Kindergarten, weil Kindergarten (besonders unserer) einfach toll ist. Sie haben sich und langweilig ist es hier Zuhause nie. Trotzdem haben sie Freundschaften und lieben ihren normalen Alltag. Was Kindergarten und Schule bieten, können wir als Familie nicht gleichwertig ersetzen. Auch, wenn wir schöne Dinge erleben und die Coronazeit hier nicht nur negativ ist.

Homeschool ist hier auch kein Problemfaktor. Die wenigen Präsenztage des Mittleren, die er verpasst, können wir leicht nacharbeiten (Dank des Engagements seiner Lehrerin). Aber wenn sie Regelbetrieb machen? Ich bilde mir nicht ein, annähernd die Qualifikation und Kompetenz seiner Lehrerin zu haben. Da würde er sehr viel verpassen. Wenn er nicht gehen wollen würde, wäre es auch in Ordnung. Aber er möchte gehen und der Schulstoff kommt eben auch in die Waagschale.

Neue Eingewöhnung – alles anders

Wir kennen unseren Kindergarten und die herzlichen und wunderbaren Erzieherinnen, die dort arbeiten. Daher haben wir uns kaum Gedanken gemacht, ob er eine erneute Eingewöhnung braucht. Denn sie würden sofort anrufen, wenn er unglücklich wäre. Dass der KiTa-Betrieb anders ist als „normal“, haben wir ihm aber erklärt. Dass er sich nicht im ganzen Gebäude frei bewegen kann, dass etwas andere Regeln gelten und auch nicht alles auf dem Aussengelände genutzt werden kann.

Je nach Alter des Kinds und der Persönlichkeit kann es aber gut sein, dass Kinder eine neue Eingewöhnung brauchen. 3 Monate ohne KiGa ist für ein kleines Kind eine sehr lange Zeit. Wir gehen daher offen an die Sache und gucken, wie es läuft. Heute geht er auch nur kurz, geöffnet wäre von 8-13 Uhr. Er war um 9 dort. Heute Morgen konnte es ihm nicht schnell genug gehen, er war schnell fertig und sorgte sich noch um Gummistiefel und Co, ob die noch im KiGa seien.

Außerdem haben wir ihn heute auch wieder ein Kuscheltier mitnehmen lassen. Eigentlich sollten die Dinos nicht mehr mit, weil Dino sich ungern an Regeln hält und mit dem Dino-Schwanz dann Gebautes zerstört und der Kleine beteuert, er wäre es nicht, sondern Dino. Heute war ich der Meinung, dass Dino als Verbindung zu Zuhause und zum Kuscheln wichtig ist. Wie ich unsere einfühlsamen Erzieherinnen kenne, verstehen sie das. Es ist eben doch alles wieder neu. Neu gewohnt, aber eben auch mit anderen Regeln verwirrend.

Und wie war sein Tag?

Der Papa hat ihn heute zur „normalen“ frühen Zeit um 12:30 abgeholt. Normalerweise gibt es eine zweite Abholzeit, aber wir merken, dass ihn das Kindergartenleben schon immer sehr anstrengt und müde macht (daher möchten wir auch nicht, dass er 2021 eingeschult wird).

Der Kleine erzählt im KiGa nie was von Zuhause und Zuhause kaum etwas vom KiGa. Für ihn sind das zwei Welten. Er wurde im Entwicklungsgespräch auch als „ausgesprochen höfliches Kind“ bezeichnet. Zuhause ist er ziemlich durchsetzungsstark.

Auf jeden Fall war es „toll“ und der Kindergarten habe einen neuen Trecker, den er fahren durfte. Sein Freund war nicht da, dem hat er eben eine Videonachricht geschickt. Generell ist er sehr glücklich.

Sind Eure Kinder schon wieder in KiTas und Schulen? Und wie war es?

*unbezahlte, unbeauftragte Werbung, Marken erkennbar

5 Gedanken zu „Auf in den Kindergarten“

  1. Für unseren geht es wohl diese Woche wieder los und wir starten morgen. Er darf 2 Mal die Woche kommen, eventuell bald auch drei Mal. Das entscheidet sich wohl noch. Mir geht es wie dir: Ich vertraue da den Erziehern voll und ganz, zumal es von vornerein schon eine sehr kleine Kita, eher ein KiLa ist, sind die Gruppen auch nicht so massiv gesplittet. Er freut sich sehr, aber etwas mulmig ist ihm auch nach all der Zeit zu Hause. Mal sehen, wie es wird.

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