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Ein Brief an Thusnelda-Lillyfee oder „Oh, ein Eichhörnchen!!“

Werbung enthalten Bevor sich Menschen persönlich angesprochen fühlen, „Thusnelda-Lillyfee“ ist eine fiktive Kunstfigur. Die Inhalte sind zusammengefügt und beziehen sich nicht auf ein einzelnes konkretes Gespräch, sondern vielen Situationen mit unterschiedlichen Menschen. Ähnlich in kürzerer Form habe ich den Inhalt schon im November bei Twitter gepostet.

Ich bin ich und ich habe Grenzen

Liebe Thusnelda-Lillyfee,

lass uns da bitte mal was klären

a) sind auch cishet Männer nicht per se „triebgesteuert“

b) schon gar nicht finden mich alle attraktiv

c) selbst wenn, gibt es den Faktor „consent“ und der ist nicht gegegeben, weder verbal noch nonverbal

d) „Kaffee trinken“ bedeutet, gemeinsam einen Kaffee oder Tee zu trinken & Quatschen. Sonst nichts. Siehe c)

e) denn ich würde niemanden treffen, bei dem ich nicht sicher wäre, dass ich keine unangenehme Situation erlebe. Ich kann mich wehren, aber ich habe grundsätzlich gar keinen Nerv, überhaupt in diese Situation zu kommen.

f) manche cishet Männer gucken vielleicht mal kurz hin, aber

g) vergessen mich sofort, aber die tötenden Blicke mancher Frauen folgen mir und fallen dann auch dem Bizzidad auf, denn

h) ich bin nicht interessiert

i) die vermeindlich guckenden Männer auch nicht.

Ich nenn das übrigens den „oh, ein Eichhörnchen“-Effekt. Manche gucken kurz hin und dann sehen sie ein Eichhörnchen, Auto oder ihnen fällt ein, dass sie Hunger haben oder ihr Fußballverein nachher spielt und ich bin aus dem Gedächtnis verschwunden. Ich bin nämlich irrelevant. Nur Du siehst da was, was da nicht ist.

Ich kleide mich, wie es mir gefällt. Nicht für irgendeinen Mann. Deshalb trage ich meine Kleider übrigens auch alleine Zuhause.

Ich finde es auf mehreren Ebenen beunruhigend, dass es Menschen wie Dich gibt, die meinen, ich solle „aufpassen“, dass ein Freund nicht Sex erwarte/mich unangemessen anfasse, „weil“ ich so rumlaufe & mich „so“ gebe.

Ich finde es auf mehreren Ebenen gruselig. Was für eine Gesellschaft bildet das ab? Erstens wird meinen Freunden (& allen cishet Männern) unterstellt, sie könnten sexuelle Gewalt ausüben. Denn nichts anderes wäre es, ohne Consent irgendwelche Handlungen zu versuchen. Als sei das normal oder legitim.

Zweitens bin ich nicht willenlos und füge mich, sondern kenne das Wort „nein“ und würde mich auch wehren.

Drittens ist das Victim Blaming. Ich trage Röcke, Kleider und Absätze und muss also damit rechnen? Ich soll dann selbst schuld sein, wenn jemand sexuell übergriffig würde?

Ist es so normal, dass nicht mal auffällt, dass diese Unterstellung über sexuelle Gewalt geht bis hin zu Vergewaltigung (= Sex ohne Consent oder sogar gegen meinen expliziten Willen)? Abgesehen davon, dass Gender und Geschlecht in Freundschaften keinen Unterschied macht, habe ich einen Freundeskreis, dem ich vertraue. Ich weiß, dass ich bei einer Umarmung keine Hand irgendwo finde, wo ich sie nicht finden will. Es sagt viel mehr über Dich als über mich aus, wenn das Dein „Normal“ ist. Es ist nämlich nie okay.

BloggerMumOf3Boys

Und noch etwas fällt mir auf. Nein, niemand hat ein „Recht“ seine unterstellende Meinung unter meine Postings zu klatschen und dass die dann dort öffentlich lesbar sind. Natürlich darf jede*r eine Meinung haben. Aber es ist mein Blog, mein Instagram, mein Twitter. Also entscheide ich, ob ich diese Meinung lesenswert finde oder sie einfach im Papierkorb landet. Ich muss mich weder beleidigen lassen, noch Beleidigungen oder Unterstellungen gegen Dritte zulassen. Beispielsweise wurde meine Gastautorin Maike übelst mit wüsten Unterstellungen und Beleidigungen angegangen. Diese Kommentare schalte ich nicht frei. Denn es war unverschämt und sachlich falsch. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass den Kommentator*Innen jegliche Lesekompetenz fehlte.

Wenn ich Haut zeige: meine Entscheidung (Foto aus Werbekooperation)

Ich habe Grenzen

Wenn Ihr Corona verharmlosen oder Slutshaming oder Bodyshaming betreiben möchtet, finde ich das generell schade. Aber sucht Euch bitte dafür eine andere Plattform als meine Social Media Accounts. Es gibt Dinge, die mich beinahe amüsieren, wie gewisse Projektionen. Andere slutshamen, aber selbst Nacktfotos posten. Bevor wir uns falsch verstehen, jede*r kann gern posten, was ihm/ihr gefällt. Aber vielleicht sollte man dann nicht Slutshaming betreiben. Nebenbei bilde ich mir ein, dass ich Situationen einschätzen kann.

Wir haben eine Pandemie, bei vielen liegen die Nerven blank. So geht es den meisten von uns. Trotzdem kennen wir uns in den meisten Fällen nicht. Weder ich noch sonst jemand teilt „alles“ auf Social Media. Manche lügen knallhart und inszenieren eine perfekte Fake-Welt und geben sich so echt und achtsam. Das ist eben die Welt der sozialen Medien, manches ist Fassade und manchmal wird einfach das gemacht, was viele Interaktionen bringt. Jede*r von uns entscheidet selbst, was wir lesen möchten, wem wir folgen. Genauso was wir teilen. Ich gebe Einblicke. Dabei entscheide ich, was privat bleibt.

Wenn Du die Pandemie verharmlost, kann ich daran nichts ändern, aber ich biete Dir dafür keine Plattform

Ich ziehe die Grenze für mich bei Falschbehauptungen, Unterstellungen und Beleidigungen, denen ich keine Plattform gebe. Auf die Coronaverharmlosung, die uns erst in die aktuelle Lage gebracht hat, habe ich auch keinen Bock mehr. Wenn Eure kognitive Dissonanz kickt, dann lasst es nicht an mir aus. Realität wird nicht unwahr, weil sie unschön ist. Ich entfolge dann solchen Accounts einfach. Ganz ohne sie vorher noch zu beleidigen. Das geht nämlich auch.

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