Werbung ohne Auftrag Unser Kleiner hat zur Einschulung von uns eine Smartwatch bekommen. Das ist keine Kooperation oder Werbung, sondern wir haben überlegt, was wir für ihn ein gutes Geschenk fänden. Als der Große in die Schule kam, war unser Alltag noch anders. Der Bizzidad arbeitete in Köln, ich war Vollzeit Zuhause und der Kleine kam auf die Welt. Aber auch da zeigte sich nach einiger Zeit, dass eben auch mal etwas dazwischen kommt. So bekam der Große irgendwann eine Prepaid-Karte in ein ausrangiertes Handy. Da war er aber deutlich größer und konnte Lesen & Schreiben.
Ich war immer gegen „Überwachung“
Im Bekanntenkreis gab es Kinder mit Smartwatches. Weil die Eltern meinten, das Kind könne entführt werden. DAS ist nicht das Szenario. Außerdem wollten einige ihr Kind überwachen, immer wissen, wo exakt es ist. Das nutze ich selbst bei den Großen nicht. Inzwischen haben sie eigene Apple-IDs und alles ist so eingestellt, dass ich sie nicht ungefragt Tracken könnte. Das Tracking aktivieren wir nach Absprache. Niemals würde ich sie ungefragt kontrollieren, das ist mir unheimlich. Ich basiere auf Vertrauen, nicht Kontrolle. Aber es gibt Situationen, wo es gut und sinnvoll ist. Beispielsweise, wenn sie mit ÖPNV weiter weg unterwegs sind. Wenn dann eine Schwebebahn stecken bleibt, ist es wichtig, zu wissen, wo sie genau sind. In Berlin gehen sie alleine auf Spielplätze, da ist das Tracking auch an, da die Auswahl riesig ist und falls etwas passiert wie ein Sturz, möchte ich nicht raten, welchen „coolen“ Spielplatz sie meinen.
Immer erreichbar sein?
Oft wird gesagt, „man“ müsse nicht immer erreichbar sein oder dass man doch in der Schule anrufen könne. Zu meiner eigenen Schulzeit war ein Sekretariat immer besetzt. Heute ist das nicht mehr so. Ich habe drei Kinder. Es kann immer mit einem Kind etwas Dringendes sein oder eine Bahn fährt nicht oder ähnliches. Viele Kinder gehen in Betreuung und ich möchte, dass mein Kind nicht am Schultor steht und weder ich noch Papa oder Oma sind da. Da soll er uns anrufen können oder ich kann eine Nachricht schicken, dass ich mich verspäte oder wer auf dem Weg ist, um abholen.
Warum eine Smartwatch und kein Handy?
Der Kleine hat die Smartwatch zur Einschulung bekommen und konnte da weder Lesen noch Schreiben. Inzwischen kann er Lesen, aber nicht unbedingt so gut, dass ich sicher sein kann, dass alle Infos wirklich bei ihm angekommen sind. Manche nutzen Sprachnachrichten, ich mag die weniger und dafür müsste er ein Handy auch sicher bedienen können.
Außerdem muss ich mich bei seiner Smartwatch nicht groß mit Einstellungen befassen. Er kann nur die Nummer anrufen und von den Nummern angerufen werden, die ich speichere oder der Papa als zweiter Admin. Ein Handy ist oft auch Spielzeug und es gibt Apps. Die Handyuhr ist reines Kommunikationsmittel. In der Schule ist die Uhr im Ranzen versteckt. Aber wenn die Kinder auf den Spielplatz gehen, hat er sie unter der Jacke am Arm. Das Risiko, sie zu verlieren ist geringer als bei einem großen Handy, das ohnehin nicht in seine Taschen passt.
Zeiten ändern sich oder „warum BRAUCHT er die denn?!“
Ich hielt nie viel von Smartwatches oder Handys für Erstklässler. Denn unsere Lebenssituation machte die nicht nötig. Das hat sich für mich mit Arbeit, Pendeln und drei Kindern einfach geändert. Wenn ich ein Kind beispielsweise krank abholen müsste, kann es sein, dass das andere Kind warten muss. Es ist auch schon passiert, dass Kinder früher oder später als geplant nach Hause kamen oder den Schlüssel vergessen haben. Dem Großen musste ich zwar auch schon mal antworten „dann musst Du leider warten, ich hole Deinen Bruder ab“, aber er wusste, dass ich auf dem Weg bin.
Wir „brauchen“ keine Smartwatch, sie ist ein Luxusobjekt. Für uns ist sie aber praktisch. Bei meinen Kindern stelle ich fest, dass die Option mich, Papa oder Oma jederzeit selbständig erreichen zu können, ihnen Sicherheit gibt. Zusätzliche Sicherheit. Der Kleine hat für Zuhause ein altes Handy ohne Karte, das im WLAN funktioniert. Darauf gibt es auch Spiele und andere Apps. Aber Unterwegs finde ich für seine Altersgruppe die Uhr einfach praktischer.
Welche Smartwatch empfehle ich?
Ich habe mich relativ wenig damit befasst und gegoogelt. Wegen eines anderen Blogs nämlich Schnuppismama bin ich auf die XPlora gekommen, da diejenigen zufrieden schienen. Gut und wichtig finde ich den Schulmodus, weil die Uhr in der Zeit nur eine Uhr ohne Handyfunktion ist. Es gibt also nicht die Versuchung, damit in der Schule mich anzurufen. Während des Unterrichts läuft Kontakt ausschließlich über die Schule.
Wir haben sie bei der Telekom gekauft mit dem entsprechenden Vertrag. Unsere Großen haben Prepaidkarten in den Handys, was oft nervig ist, weil sie dann doch mal kein Guthaben haben. Handys beinhalten aber das Risiko, dass jemand damit weitere Kosten verursachen könnte. Bei der Handyuhr können mit der eSIM eben nur die programmierten Nummern angerufen werden, es gibt keine Apps oder sowas.
Meine Tipps
Wir sind mit der XPlora im Großen und Ganzen zufrieden, sie tut ihren Dienst. Allerdings ist die Sprachqualität nicht gut und besonders die Oma beklagt es dauernd, was für alle anstrengend ist. Auch funktionierte schon mal das Laden nicht, ich muss immer gut gucken, ob sie wirklich richtig den Kontakt gefunden hat. Daher schaut Euch um, welches Modell Euch zusagt.
Unsere Großen haben Handys, darüber, wann ein Kind „fit“ fürs erste Handy ist, habe ich in meinem Beitrag über Hej!Lab berichtet (das ist allerdings Werbung!)
*wir haben die Handyuhr selbst gekauft und bezahlt. Es handelt sich nicht um eine Kooperation, sondern hier reine beispielhafte Markennennung
Bei uns an der Schule (Förderschule) sind in den Grundschulstufen Handys und Smartwatches verboten. Es gab aber mal ein Kind, dass eine Smartwatch hatte und beim Gang zum Spielplatz den Papa angerufen hat. Er solle abholen kommen, ihm wäre langweilig. Die Kollegin hat sich ziemlich erschrocken, als auf einmal auf dem Nichts ein Erwachsener gesprochen hat.
Bei uns gab es zur Einschulung ein kleines Handy mit 5 voreingespeicherten Nummern und einen Anhänger mit Haustürschlüssel. Der Schlüssel war und ist wichtiger als das Handy. Wir leben in einer Kleinstadt, da sind die Wege nicht so weit. Ab der 5. Klasse hat(te) jedes Kind ein Smartphone, das aber nicht mit in die Schule genommen wird.
Wir haben auch das Glück, dass beide Kinder auf die gleiche Schule gehen.
Ich wünsch euch noch eine schöne Woche! ☀️