Unsere komplette Berlin-Zeit ist erst mal vorbei. Der Bizzidad wird weiter beruflich nach Berlin pendeln, aber sonst ist alles relativ unklar, wie es genau weiter geht und wann ich wieder im gefühlten Zuhause bin. Da ich davon ausging, dass Samstag weniger Reisetag sein würde und eben auch Familienzeit wollte, habe ich dann schweren Herzens schon Samstag statt Sonntag Berlin verlassen.
Alle Wochenenden in Bildern, kurz #WiB findet Ihr wie immer bei Grossekoepfe.
Samstag, 27. Februar
Ein letztes Mal alleine aufwachen. Diese Ruhe.
Das Meiste ist schon gepackt und aufgeräumt.
Einige Sachen werden aber da bleiben. Und vielleicht kommen dann hoffentlich noch mehr Sachen langfristig nach Berlin.
Die traumhafte Woche habe ich nämlich größtenteils auf dem Dach verbracht, frische Luft und das WiFi steht unten an der Treppe, also ging Arbeiten auf dem Dach super. Außerdem hatte ich corona-konforme Treffen, einmal Spazierengehen, einmal Dach und einmal digital als Videocall.
Ich möchte weiter meine Kontakte selbst bestimmen und Nutzen vs. Risiko abwägen. Dass der Mittlere in den Präsenzunterricht muss, macht mir Bauchschmerzen. In NRW ist nämlich Präsenzpflicht. Nebenbei, nur, weil im Blog und auf Social Media Dinge nicht vor kommen, bedeutet das nicht, dass wir komplett isoliert sind. Ich habe übrigens noch nie fremde Kinder oder ungefragt Freunde und Bekannte im Netz gezeigt, das liegt nicht an der Pandemie. Wir halten uns an alle Maßnahmen und schätzen Risiken ab.
Dass ich mehr als 2,5 Monate bleibe, hätte ich im Dezember nicht gedacht. Da haben wir Hals über Kopf Pläne geändert.
Einige wundern sich, dass ich Zug fahre. Nahverkehr ist problematisch, aber auch neulich auf dem Weg zum Diabetologen nach Köln war es so: Fernverkehr ist sehr leer. Wir waren 8 oder 9 Personen im kompletten Wagen.
Die Zugfahrt vergeht wie immer total schnell. Heute bin ich so pünktlich, dass ich aussteige und meine Familie noch nicht da ist. Wer rechnet schon mit Pünktlichkeit??
Der Große öffnet etwa eine Sekunde seine Tür und knallt sie wieder zu. Der Mittlere freut sich immerhin, mich zu sehen.
Ich hab Hunger.
Ich packe auch noch aus, auch die Sachen, die Bizzidad schon nach Hause gebracht hatte. Mein Zimmer steht nämlich voll, weil es so klein ist.
Sonntag, 28. Februar
Ich finde mich hier irgendwie kaum zu recht. Aber ich freu mich über Dusche mit Wasserdruck. Haare schnell ausspülen. Dann geh ich auf die Waage. Ich hätte gedacht, ich hätte wieder zugenommen und hätte somit einen Puffer für die kommende, stressige Zeit.
Da es sonnig ist, wollen wir raus in den Wald.
Wir kommen auf das Thema Hände und dass ich lange schlanke Finger, also Musikerhände, bei Männern mag.
Auch, wenn auf Social Media gern behauptet wird, alles sei Fake, ja, ich trage immer Röcke und Kleider und fast immer Absätze.
Heute Abend gibt es vermutlich dann die 5-Minuten-Ofen-Pasta von Mamaskind.de. Hier immer mit laktosefreiem, echtem Feta und irgendeinem Gemüse drin. Morgen haben alle Kinder Distanzlernen. Mir graut es vor Präsenzunterricht des Mittleren Mittwoch und generell, was die Politik entscheiden wird.
Auf Twitter fliegen wieder Trolle tief und unterstellen und beleidigen und verdrehen Aussagen. Mein Blockfinger sitzt locker. Übrigens habe ich auch im Blog wenig Lust auf beleidigende oder unterstellende Kommentare, daher schalte ich die dann gar nicht erst frei. Ältere Beiträge können wegen Spam nicht mehr kommentiert werden.
Bizzidad möchte Kochen und zwar was anderes, als worauf ich Appetit hätte.
Edit: das angekündigte „so leckere gedünstete Gemüse mit Kartoffeln“ entpuppt sich als verkochtes Gemüse mit Möhre. Ich hasse Möhre und matschiges, ungewürztes Gemüse. Spiegelei ist innen komplett flüssig und außen fast schwarz. Kartoffeln sind eine handvoll ungewürzte, dunkelbraune Masse. Die Kinder essen es eh nicht und essen trockene Nudeln ohne alles.
Und wer dann fragt, warum ich lieber selbst koche? Ich habe Hunger. Ich wollte vor einer Stunde kochen.