Nun ist es Samstag. Wer die bisherigen Beiträge noch nicht gelesen hat, Montag fiel der Pooltest der Klasse des Kleinen positiv aus. Am 3. Schultag seines Lebens. Also Quarantäne und Einzeltestung Dienstag. Es gab keine weitere Info zum Testergebnis. Mittwoch war der Kleine etwas angeschlagen (vermutlich Müdigkeit und Aufregung) Zuhause. Da wir nichts gehört haben, dass der Pooltest Mittwoch wieder positiv wäre, ging er Donnerstag zur Schule. Da gab es dann einen Anruf, Testergebnis der Pooltestung Mittwoch positiv. Alle Kinder wurden einzeln getestet und mussten abgeholt werden.
Chaos im Prozedere
Ich war mir mit der Schule uneinig, was deren Prozedere betraf. In NRW werden alle Klassen in Grundschulen klassenweise als PCR getestet, ausgewertet als Pooltest. Ist das Ergebnis positiv, wird einzeln getestet. Die Schule bestand darauf, dass alle negativ getesteten Kinder wieder zum Unterricht kämen, nur positiv getestete Kinder hätten Quarantäne. Es war keine Quarantäne für Kontaktpersonen vorgesehen. In Berlin fällt die nun ohnehin weg. In NRW gilt aber, dass direkte Sitznachbar*Innen oder andere engere Kontaktpersonen in Quarantäne müssen nach positivem PCR. Nach nur negativem Schnelltest gilt dies nicht, erst, wenn der per PCR bestätigt ist. Daher vermute ich, ein Missverständnis.
Offenbar ist es der Schule aber inzwischen aufgefallen. Jedenfalls gilt nun, Testergebnis an die Schule übermitteln. Wenn sie dann alle Testergebnisse haben, bekommt man Bescheid, ob das Kind in Quarantäne muss oder eben nicht. Nebenbei sehe ich es auch nicht als Aufgabe von Schulleitungen die Arbeit von Gesundheitsämtern zu Übernehmen. Es sind nämlich Lehrer*Innen. Allerdings sind die Gesundheitsämter massiv überlastet.
Kein Testergebnis von Donnerstag und Aufklärung zum ersten positiven Pooltest
Inzwischen haben wir erfahren, dass die Einzeltests Dienstag alle negativ gewesen sein sollen. Daher musste kein Kind in Quarantäne, die Info kam aber erst Donnerstag noch. Allerdings wurden die Tests Zuhause durchgeführt. Wer da genau getestet wurde und wie korrekt, ist also unklar. Ich muss auch sagen, ich habe davon profitiert, dass der Mittlere diese Lollitests gut kennt und mir assistierte. Theoretisch wäre es aber möglich, dass ein Teststäbchen nur kurz befeuchtet wird. Die Information gab es aber erst Ende der Woche.
Mittwoch war der Pooltest wieder positiv. Da war der Kleine aber nicht da, er konnte also nicht das positiv getestete Kind sein. Donnerstagmorgen hat die Schule also die Kinder einzeln getestet. Das begrüße ich, weil so klar ist, dass wirklich das jeweilige Kind und korrekt getestet wurde. Allerdings gibt es bis HEUTE, Samstag, 28. August 21:00 kein Ergebnis. Die Schule wurde auch erst Donnerstag bei schon laufendem Betrieb informiert, dass der Pooltest positiv sei. Das Labor ist also auch überlastet.
Nun echt klare und gute Kommunikation der Schule
Meine Verärgerung über die Schule ist inzwischen ziemlich erloschen, denn bis auf die Fehlinterpretation der Kontaktquarantänen und dass sie bisher einige Infos nicht weiter gegeben haben, liegt die Schuld nicht bei ihnen. Das Missverständnis zur Quarantäne wurde schon korrigiert. Außerdem gab es eine neue Mail mit verändertem Umgang mit den Tests. Sollte das Pooltest-Ergebnis nicht bis am Morgen des folgenden Schultags vorliegen, entscheiden Eltern, ob sie ihr Kind schicken. Wir werden darüber informiert. So kann man für sich Nutzen vs. Risiko abwägen.
Genauso bei der Einzeltestung informiert die Schule nun, ob dabei einer oder mehrere positive Tests vorliegen oder ob alle negativ waren. Sollte ein Test positiv sein, bleiben alle Zuhause bis das Gesundheitsamt über nötige Quarantänen entscheidet.
Ebenfalls extrem gut fand ich die heutige blitzschnelle Rückmeldung der Klassenlehrerin auf meine Mail. Es ist Samstag und ich habe wirklich nicht damit gerechnet.
Warten auf das Testergebnis der PCR-Tests
Quarantäne kann nur das Gesundheitsamt verhängen. Daher ist es aktuell auch eine Grauzone. Es gibt keinen positiven Test und keine offizielle Quarantäne. Wir meiden Kontakte und haben heute alles abgesagt. Der Kleine geht auch nicht in den Garten spielen oder ähnliches. Nach Rücksprache war Bizzidad heute mit dem Kleinen bei einem neuen PCR-Test im Testzentrum. Denn ich will Morgen beruflich nach Berlin und wir haben zwei weitere Schulkinder. Wir möchten nicht unwissend eine Infektion weiter tragen. Da eben kein Testergebnis von Donnerstag (wir nähern uns den 60 Stunden nach Test) vorliegt und wir heute ohnehin privat einen PCR zahlen wollten, wollen wir sicher gehen. Ist er heute absolut nicht infektiös, können alle Montag ihrem Alltag nach gehen.
Nun warten wir auf Info zu zwei PCR-Tests. Der selbst gezahlte im Testzentrum soll 24-36 Stunden dauern. Der Kleine bleibt natürlich bis zu einer klaren Ansage der Schule oder des Gesundheitsamts Zuhause.
Durchseuchung der Kinder ist angelaufen
Ich bin aber auf unsere Politik, auch meine eigene Partei, die SPD, richtig sauer. Kinder haben sich 1,5 Jahre eingeschränkt. Anfangs hiess es noch, Corona sei für Kinder eher harmloser. Sie haben sich für Erwachsene eingeschränkt und auf vieles verzichtet. Meine Kinder befolgen penibel und diszipliniert allen Regeln und jammern echt kaum. Über Masken jammern ohnehin meistens Erwachsene. Die Kinder vergessen regelmäßig, dass die Maske noch auf ist.
Inzwischen können sich Menschen >12 Impfen lassen. Der Große wird nächste Woche 12 und wird geimpft. Für die Kleinen gibt es nur die Suche nach off-label Impfung oder Abwarten. Die Kinder essen in der Schule nichts mehr, weil sie nicht gemeinsam in einem Raum mit anderen die Masken abnehmen. Der Kleine hat Donnerstag die Maske auf behalten. (Ebenfalls gut: die Klassenlehrerin sucht nach einer Lösung, aber bei Dauerregen ist draussen eben keine Option)
Versagen der Politik in der Krise – besonders die Kultusminister*Innen
Gebauer hier in NRW halte ich jobmäßig für einen Totalausfall. Wie wird eine Immobilienmaklerin Kultusministerin? Was genau qualifiziert sie für den Job? Wie der Große meinte, sollten Kultusminister*Innen mindestens Lehrer*In sein und idealerweise mal Schulleitung gewesen sein.
Diese Menschen, die also in weiten Teilen den Distanzunterricht völlig verbockt haben (mit Ausnahmen wie dem Gymnasium des Großen), argumentieren also mit ihrer eigenen Inkompetenz bei Distanzunterricht für Regelbetrieb in Präsenz??
Ich wiederhole mich, aber ich will #BildungAberSicher und erwarte, dass die Politik nicht 9 Millionen noch nicht impfbare Kinder und ihre Familien vergisst. Dass es Impfdurchbrüche gibt, erlebt grade eine Familienbloggerin live. Menschen, die geimpft mit Luftfiltern und Plexiglas zwischen anderen geimpften Menschen sitzen, sollten da mal ihre privilegierte Situation bemerken. Aber Laschet lässt sich auch im Wahlkampf filmen, wie er einen Imbiss betritt und dann an der Theke die Maske aus der Tasche holt.
Es ist Wahlkampf in Deutschland – das Testergebnis von Kindern tangiert keinen
Aktuell ist Wahlkampf für die BTW21. Offenbar haben die Leerdenker erfolgreich erreicht, dass man ihre Schreie nach Lockerungen für die breite Masse hält. Dass wir in der vierten Welle sind, scheint egal. Dass Krankenhauseinweisungen der Inzidenz noch mal Wochen hinterher hinkt, ebenfalls egal. Dass die Inzidenz Ansteckungen vor 7-14 Tagen zeigt, auch irrelevant.
Meine Stimme gilt Helge Lindh. Aber ob ich meine Partei wähle? Karl ist leider nicht unser Kanzlerkandidat. #KinderdurchseuchungStoppen Aber auch von den Grünen fehlt mir ein klares Statement zum Thema. CDU ist ohnehin unwählbar und von den anderen Parteien wie der keinen Alternative fange ich gar nicht erst an. Das neue Rezo Video ist auch wieder vielsagend.
Stoppt die Durchseuchung
Kinder erkranken oft zunächst mild. Trotzdem werden 1-2,5% hospitalisiert. Die Bilder aus den USA machen mich fertig. Außerdem ist es unkalkulierbar, welche Spätfolgen Corona hat. Schäden im Hirn bei #LongCovid sind nachgewiesen.
Meine Forderungen bleiben:
- Kleingruppen – also Kohorten von maximal 10-12 Kindern
- Tägliche Tests, 3x die Woche davon PCR Tests, gern als Pooltest
- Hybridunterricht
- digitaler Unterricht
- Präsenzangebote ohne Präsenzpflicht
- genereller Wegfall der Präsenzpflicht und Recht auf Distanzunterricht
- Maskenpflicht beibehalten
- Impfangebote so schnell wie möglich
- sichere Betreuungsangebote und Präsenzangebote, wo es nötig ist
- Tests und Masken müssen kostenlos allen Kindern zur Verfügung stehen, damit die Sicherheit nicht vom Budget der Familie abhängt
- kostenloses Internet und Endgeräte für alle Schulkinder
- zusätzliche (digitale) Nachhilfeangebote
- mehr Schulsozialarbeiter*Innen und niedrigschwellige Hilfsangebote
- Quarantäne für Sitznachbar*Innen bei 1 Fall/Klasse, ab >1 Fall Klassenquarantäne mit PCR-Test an Tag 6, nach Christian Drostens & Karl Lauterbachs Vorschlag und dann Quarantäneende bei negativem Ergebnis
Wir möchten, dass unsere Kinder nicht das Risiko tragen müssen ihre Gesundheit verlieren!
Eltern dürfen sich auf einen chaotischen Herbst einstellen und dann Infektionsketten erleben.
Da einige fragten, dem Kleinen geht es prima. Er macht „Telefonterror“ bei Oma (und nun auch Opa), da er nun eine Handyuhr hat. Ansonsten spielt er = verbreitet Chaos. Er hat keinerlei Symptome.
Update Sonntag – Testergebnis liegt vor
Das privat gezahlte Testergebnis liegt nun vor, er ist negativ. Auf das Ergebnis der Schultestung Donnerstag warten alle noch und es ist völlig unklar, wie es weiter geht. Denn noch können keine Kontaktpersonen des Indexfalls bestimmt werden und alle werden weiter gebeten, in Quarantäne zu bleiben. Denn eine offizielle Anordnung kann es nur vom Gesundheitsamt geben. Der Kleine bleibt natürlich Zuhause.