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Die Infektionskette ist gestartet – wieder Quarantäne für den Erstklässler

Teil 1 zur Quarantäne nach dem 3. Schultag seines Lebens, also dem 2. regulären Schultag, habe ich Dienstag geschrieben. Aber das Spiel geht weiter, die Infektionskette wurde erfolgreich gestartet. Darf man der Schule gratulieren? Denn der Ablauf war doch so absehbar. Ich platze vor Wut. Die Landesregierung NRW aus CDU und FDP hat die Regeln für Quarantäne an Schulen ohnehin aufgeweicht. Allerdings bekleckert sich meine Partei, die SPD, auch nicht mit Ruhm. Was genau ist so unverständlich daran, dass 9 Millionen Kinder nicht geimpft werden dürfen, da >12. Dazu kommen Schwangere oder andere Personen, die auch nicht geimpft werden können. Es gibt also keinen Impfschutz für „alle“.

Nächster Pooltest positiv

Der Kleine war ziemlich durch, daher ist er gestern Zuhause geblieben. Gestern erfolgte an der Schule auch die nächste Pooltestung. Sein PCR-Test Dienstag war negativ. Die Schule bestand darauf, dass niemand, auch nicht direkte Sitznachbar*Innen des positiven Kinds, in Quarantäne müssten. Ich tippe auf ein Missverständnis, in NRW müssen die direkten Sitznachbarn nach einem positiven Schnelltest nicht in Quarantäne, erst nach positivem PCR. Die Pooltests und die Einzeltests sind aber PCR-Tests. Ausserdem hatte die Klasse Schulsport und maskenlose Frühstückspause. So kann sich eine Infektionskette bilden.

Update: es wird unter Eltern gemunkelt und es passt auch dazu, dass der Kleine sagt, alles waren da, dass alle Dienstag abgegebenen PCR Tests negativ waren. Allerdings erklärt das nicht, weshalb die Schule schon vorher bekannt gab, dass alle mit negativem Ergebnis kommen dürfen und keine*r in Quarantäne müsse.

Da keine abendliche Meldung kam, dass der Pooltest positiv war und der Kleine wieder normal fit und aktiv wirkte, ist der Kleine also heute wieder in die Schule gegangen. Aber mit der Absprache, dass die Maske auf bleibt und er nicht dort frühstückt. Der Kleine wäre kurzfristig doch lieber Zuhause geblieben und ich muss sagen: ich hätte auf ihn hören sollen. Aber es besteht eben Schulpflicht. Trotzdem: mein Fehler.

Schulranzen - Infektionskette Corona
Alle drei Kinder in der Schule

Die Infektionskette war absehbar

Ich wurde dann angerufen, sie hätten leider einen positiven Pooltest gestern. Daher hätten sie alle Kindern einzeln getestet und alle müssten sofort abgeholt werden. (Falls wirklich Dienstag alle Zuhause durchgeführten PCR-Tests, die abgegeben wurden, negativ waren, erklärt es, warum sie heute selbst getestet haben) Auch da wurde wieder darauf beharrt, dass es richtig sei, dass die direkten Sitznachbar*Innen nicht in Quarantäne mussten. Die Schule scheint mir völlig überrascht von der Entwicklung der Ereignisse und dass es eine Infektionskette gibt. Die Kinder tragen das Virus nach Hause, Geschwisterkinder tragen es in ihre Klassen und Schulen.

Wir haben Delta. In Neuseeland vermutet man inzwischen sogar Übertragungen an der frischen Luft. Generell überträgt sich dieses Virus über Aerosole. Weshalb unsere Kinder sehr pingelig Masken tragen und der Große und der Mittlere in den Schulen nichts mehr essen. Grade die Erstklässler haben aber teilweise noch Probleme mit den Masken. Noch vor der Info Montagabend erzählte der Kleine erbost, ein Kind habe dauernd die Maske runter gezogen. Heute erzählte er dasselbe, die Lehrerin sage aber was. Der Kleine ist 5 und trägt korrekt Maske und das schon länger.

Infektionskette - Homeschool und Quarantäne
Homeschool halt wieder

Kaum Versuche, diese Infektionskette zu stoppen

Ich bin mehr als wütend. Es war absolut absehbar. Ich habe seit Dienstag mehrfach bei der Stadt angerufen, ich habe der Schule gemailt und nachgefragt, wieso es keine Quarantänen für die Tischgruppen gäbe und was sie nun vor haben, um die Infektionsketten zu stoppen. Heute habe ich dem Krisenmanager und dem Oberbürgermeister Mails geschrieben.

Quarantäne finde ich auch ziemlich ätzend. Aber sie ist mir lieber, als meine Kinder durchseuchen zu lassen und eine unkalkulierbare Infektion in Kauf zu nehmen. Long Covid ist real, auch bei Kindern. Wäre mir jedenfalls neu, dass Schulschließungen nachweisbare Hirnschäden verursachen. Denn angeblich gibts kein Long Covid. Experten rechnen mit bis zu 180.000 Schüler*Innen in Krankenhäusern bei Durchseuchung der Schulen.

Es gibt viele Möglichkeiten Bildung sicherer zu machen

Natürlich gibt es keine absolute Sicherheit in einer Pandemie. Jede*r kann sich auch geimpft und mit Maske infizieren. Aber was da aktuell läuft, macht mich fassungslos. Das ist Durchseuchungskurs und teilweise wird das in der Politik auch offen zugegeben.

Aber ist es zuviel verlangt, dass man wenigstens versucht, die Schulen sicherer zu machen? Wo sind die Luftreiniger? In den Landtagen stehen welche. Ich vermute mal, dass da aber nur impfbare Erwachsene sind und nicht Kinder, die nicht geimpft werden können. Warum gibt es gar keine Quarantäne? Warum ist die Frühstückspause im Klassenraum? Warum keine Kleingruppen? Warum keine Hybridangebote? Warum keine Option zu digitalem Unterricht? Warum hebt man nicht die Präsenzpflicht auf und macht daraus eine Lernpflicht? Dazu braucht es natürlich sicherere Betreuungs- und Lernangebote in Präsenz und niederschwellige Hilfsangebote.

Infektionskette - Kind Zuhause in Quarantäne
Zum Glück kam das Quarantänegeschenk heute an

Leben mit Privilegien

Mir ist bewusst, dass wir privilegiert sind. Unsere Kinder haben die digitale Ausstattung und wir die Ausbildung und das Wissen dafür, sie zu unterstützen. Aber es geht auch knallhart um Geld. Ich sehe an den Schulen Kinder mit einfachen Stoffmasken und mit OP-Masken für Erwachsene, die absolut gar keinen Schutz bieten. Denn Masken sind teuer. Offiziell gibt es keine FFP2 Masken für Kinder, viele Hersteller bieten aber „xtra small“ an. Unsere Kinder haben FFP2 und die medizinischen Masken von Livingguard. Aber das ist eben ein teurer Spaß. Warum werden Kindern nicht Masken in den Schulen zur Verfügung gestellt?

Genauso, wie wir unseren Sohn selbst, sollte er aus der Quarantäne nach negativem PCR-Schultest wieder entlassen sein, auf unsere Kosten noch 1-2x weiter mit PCR testen lassen werden. Kostet jeweils 75€. Auch das können sich nicht alle Familien leisten. Viele Familien sind von Armut betroffen, Maike hat bei mir darüber geschrieben. Bei mir fällt übrigens jetzt auch der Großteil meiner Arbeitswoche flach, da ich ein Kind betreue und hier Dienstag und auch Morgen Homeschool machen muss. Heute musste ich auch früher abholen kommen, wie andere Eltern eben auch, die zu der Zeit arbeiten würden. Ich warte aber auf Schriftliches, damit wir das einreichen können. Wir testen den Kleinen, damit wir nicht unwissentlich andere Menschen potentiell gefährden. Auch mit Impfung sind wir Eltern nicht zu 100% geschützt.

Infektionsketten unterbrechen - FFP2 Maske
Wir haben Masken und können sie auch immer austauschen

Wir können unsere Kinder nicht vor der Infektionskette schützen

Wie sollen wir unsere Kinder schützen? Wir suchen nach Off-Label-Impfung für die Kleineren und der Große wird wohl seinen Geburtstagsnachmittag im Impfzentrum verbringen, denn er wird endlich 12. Uns ist bewusst, dass eine Impfung immer auch ein Risiko beinhaltet und wir da Nutzen vs. Risiko abwägen müssen. Die Kinder bestimmen da mit. Aber sie sind offenbar besser informiert als viele Politiker. Je nach Quelle ist die Hospitalisierungsrate von Kinder 1-2,5%. Long Covid ist ebenfalls Realität.

Es ist absehbar, dass eine Impfung für Kinder <12 kommt. Warum ist der Wahlkampf für die Bundestagswahl wichtiger? Unsere Kinder nehmen seit 1,5 Jahren Rücksicht, um Risikogruppen zu schützen. Sie befolgen alle Maßnahmen, tragen alle diszipliniert und korrekt Maske, im Gegensatz zu vielen Erwachsenen. Diese wollen teilweise keine Impfung oder tragen die Maske unter dem Kinn, weil ihnen scheißegal ist, ob sich Kinder infizieren. Der Große berichtet, dass Kinder in die Schule kämen, obwohl ihr Schnelltest positiv war und sie keinen negativen PCR hatten. Zum Glück nicht in seiner Klasse.

Rücksichtslose Kommentare von Menschen, die selbst geimpft sind und geimpfte Kinder haben, die die Realität leugnen und meinen Urlaubsreisen seien ihr Grundrecht, sonst würden sie „psychisch leiden“. Menschen wollen aus reinem Egoismus alle Maßnahmen abschaffen. Ihnen ist egal, ob andere ungeimpft sind und ggf. ihre Gesundheit verlieren.

Also Zuhause bleiben

Bildung, aber sicher

Ich möchte #BildungAberSicher und für mich ist langsam fast keine Partei mehr wählbar. Meine Kinder stellen dauernd Fragen, die ich nicht mehr beantworten kann und so oft kommt „sind die bescheuert?!“ (Entschuldigung für den Ableism, aber er hat Recht).

Es gibt eine ganze Menge zwischen „Schulen im Regelbetrieb“ und „Schulen zu“. Aber so, wie es jetzt läuft, heutige Inzidenz unter 5-14 Jährigen in Wuppertal ist 702. SIEBENHUNDERTZWEI. Die Inzidenz in der Stadt ist 218. Es gerät komplett ausser Kontrolle. Ich verstehe, dass Gesundheitsämter überlastet sind, aber man muss jetzt noch gegen steuern. Positiv erwähnen möchte ich aber dennoch die freundlichen und kompetenten Mitarbeiter*Innen der Stadt am Telefon.

Ich bin auch nicht für pauschale 14-tägige Quarantänen wie bei unserem Mittleren damals. Aber für Quarantäne für Sitznachbar*Innen und Kontaktpersonen mit der Möglichkeit, sich nach 6 Tagen frei zu testen. Sonst entsteht eine unkontrollierbare Infektionskette. Es schlagen PCR-Tests offenbar zu 95% nach 5,8 Tagen an, weshalb die Einzeltests nur den Indexfall finden, nicht die Ansteckungen. Isabell Eckerle hat auch Vorschläge. Im Prinzip schließe ich mich Karl Lauterbach und Christian Drosten an. Außerdem braucht es finanzielle Entlastung für Eltern und Unterstützung für das Distanzlernen sowie Betreuung. Auch nach 1,5 Jahren Pandemie sind nicht alle Schulen so im digitalen Unterricht aufgestellt, wie das phantastische Gymnasium des Großen.

Ich nehme Wetten entgegen, wieviele positive Pooltests es Montag sind und wieviele Einzelfälle.

2 Gedanken zu „Die Infektionskette ist gestartet – wieder Quarantäne für den Erstklässler“

  1. Ich stimme Dir in vielem zu, möchte meine Meinungen aber auch nicht alle preisgeben. Aber in einem Punkt habe ich Anmerkungen: Du schreibst, Schwangere dürfen nicht geimpft werden. Das stimmt nicht!!!!!! Das ist nach Rücksprache mit Ärzten möglich und ich kenne einige, die es gemacht haben.

    1. es ist aber nicht komplett zulässsig, erst ab 2. Trimester, nicht offiziell empfohlen und viele Schwangere finden keine Ärzt*Innen, die es riskieren. Daher finde ich schon, dass sie zu dieser Gruppe zählen, auch Stillende bekommen meistens keine Impfung. Ich persönlich hätte mich schwanger auch nicht ohne Stiko Empfehlung gegen irgendwas Impfen lassen.

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