Wir sind mit allen Kindern relativ früh geflogen und dachten, wir machen alles richtig, weshalb es immer problemlos klappte, unsere Großen fliegen immer schon gern und sind inzwischen total routiniert, sie stellen sich unaufgefordert in den Sicherheitsschleusen mit erhobenen Armen hin und wissen, dass sie Getränke nach den Kontrollen kriegen. Daher haben wir uns ganz arrogant eingebildet, es sei einfach eine Erziehungsfrage, wenn man mit den Kindern früh fliege, sei das alles ganz entspannt. Und dann kam unsere Nummer 3
Unser Kleinster findet Fliegen doof
Beim ersten Flug war er etwa 6 Monate alt. Er machte schon beim Boarding klar, was er von diesem ganzen Mist hielt und dass eine Babyschale kein angemessener Aufenhaltsort sei. Überhaupt fand er das ganze indiskutabel und brüllte und schlief nur irgendwann ein bißchen geschuckelt in meinem Arm, zum Leidwesen der Sitznachbarin, die den White Noise „schschsch“ anstrengend fand. Autofahren fand der Kleine als Baby übrigens auch sehr blöd, jedenfalls in der Babyschale, im Maxi-Cosi Pebble wurde es besser. Die etwa 1:50 Flug fanden wir doch etwas zermürbend. Außerdem waren wir eigentlich ganz gut vorbereitet, Nasentropfen vor dem Boarding, damit die Nase definitiv frei ist und dann Milch beim Start, um beim Druckausgleich zu helfen. Der Rückflug lief nicht wirklich besser. Sein großer Bruder war meistens schon im Tiefschlaf, wenn wir in der Luft waren und wir hatten schon Flüge, wo zwei schlafende Kinder die Fensterplätze blockierten, weil sie sofort schliefen. Der Große war vor seinem ersten Flug mit 2,5 so aufgeregt, dass er schlief, bevor wir abgehoben haben. Der Kleinste brüllte lieber.
Der nächste Flug mit 1,5 Jahren war nicht so viel besser. Er brüllte und nölte und tobte, weil er es inakzeptabel fand, auf dem Sitz zu bleiben. Ablenkungsmanöver scheiterten kläglich. Der Rückflug war etwas besser, da das Flugzeug keine Gangway hatte, sondern wir über die Treppe am Rollfeld einstiegen und er sehen konnte, dass er in ein „Gackgack“ steigt. Allerdings hielt die Begeisterung nur sehr kurz an. Diesen Sommer, also kurz vor seinem 2. Geburtstag sind wir dann in 9 Tagen 3x geflogen, nach London, von London nach Edinburgh und dann von London nach Hause. Es wurde wirklich von Flug zu Flug besser.
Jetzt ist er 2 und wir sind wieder geflogen und jetzt fand er es echt gut bis auf kurzes Gemecker wegen sitzen bleiben zwischendurch. Er blieb den ganzen Flug wach, hat gefuttert, erzählt und aus dem Fenster geschaut. Wir hoffen, nun geht das Fliegen auch mit ihm gut.
Fliegen mit Kindern – wie Kinder im Flugzeug beschäftigen
Unter 2 muss man einen Sitzplatz extra buchen und bezahlen. Meistens geht dies nur telefonisch und nicht online. Das Kind braucht dann eine Babyschale mit Flugzeugzulassung (daher hatten wir den Maxi-Cosi Pebble). Alternativ muss es mit dem Loop-Belt gesichert werden, dieser schützt aber nicht wirklich das Baby, sondern andere vor herumfliegenden Babys bei Turbulenzen. Bei einer Notlandung besteht laut Experten eine hohe Verletzungsgefahr.
Wir versuchen, dass den Kindern auf dem Flug nicht allzu langweilig wird. Die Maschinen auf Kurzstrecken sind wenig dafür geeignet, sich zu bewegen. Vor dem Start gibt es Nasentropfen, mit stark erkälteten Kindern sollte man nicht fliegen, mit ganz kranken ohnehin nicht. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich bei einem Flug mit Schnupfen solche Ohrenschmerzen bekam, dass ich hätte heulen können. Und ich war da erwachsen.
Die Kinder dürfen sich meistens an Board einen Snack und ein Getränk bestellen. Außerdem haben wir Knabbersachen dabei. Ich kaufe vorher immer Stickerhefte, die sie erst auf dem Flug bekommen. Dieses Mal hatte der Große auch den Kindle mit Büchern dabei. Beide Jungs haben auch alte iPhones von uns mit Hörspielen drauf mit. Theoretisch haben sie auch ihre Tablets (Amazon Fire) dabei, bisher waren die auf Flügen aber nie nötig, die Zeit geht auch so rum. Es gibt auch kleine Reisespiele oder Rätsel. Außerdem achte ich auf bequeme Kleidung im Zwiebellook. Kuscheltiere und Nackenkissen haben sie ohnehin dabei.
Mit Buggy unkompliziert Fliegen
Ebenfalls immer dabei haben wir unseren Babyzen Yoyo+ Buggy, da er Handgepäckgröße hat (immer bei der eigenen Fluggesellschaft checken, wir konnten ihn bisher immer mitnehmen), kann man das Kleinkind am Flughafen bis zum Gate bzw der Flugzeugtür schieben, klappt ihn ein und nimmt ihn mit in die Kabine, er passt in die Gepäckfächer. Nach der Landung mitnehmen und direkt an der Flugzeugtür draussen wieder ausklappen. Vorher sind wir oft am Flughafen dem Buggy hinterher gelaufen und mussten ein Kind schleppen oder einfangen.
Den Rückflug haben wir auch gut überstanden, auch der Kleine fliegt nun gern. Alle drei Kinder durften sich am Flughafen ein Magazin aussuchen und an Bord dann gucken.
Was sind Eure Tipps für entspannte Flüge mit Kindern?
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