Wir waren diese Sommerferien noch kurzfristig 9 Tage in England. Gestartet sind wir von Düsseldorf nach London Heathrow, das war auch unser angekündigtes Packabenteuer, da wir in Hotels statt Ferienhäusern übernachtet haben und nur zwei Koffer gebucht waren. Als Handgepäck hatten die Jungs ihre Trunki Boostapaks Autositze, wo eben auch nicht viel rein passt. In London angekommen haben wir uns schwer bepackt erst mal ein Taxi gesucht. Endlose Schlange, daher mein 1. Tipp, Transfer vorher arrangieren.
Das Taxi brachte uns dann zu unserem gewohnten Hotel, wir sind immer im The Nadler Kensington, genauer gesagt Earl’s Court, etwa 200m von der Tube. Die Gegend ist ziemlich gut und auch ich fühle mich dort am Abend zu Fuß mit Kindern noch sicher, ausserdem bietet die Hauptstrasse alles, was man so braucht. Das Nadler legt auch großen Wert auf Sicherheit, außerdem haben die das Konzept, dass es kein Spa, keine Bar, kein Restaurant oder ähnliches gibt, damit man nicht für Dinge zahlt, die man eventuell selbst nicht nutzt. Dafür sind die Zimmer mit Kitchenette ausgestattet, inklusive Nespressomaschine, Mikrowelle und es ist ausdrücklich erlaubt, Essen zu bestellen oder als Take-Away mitzunehmen. Wir finden das mit Kindern super und mögen sowieso das Design. Es gibt auch Family Rooms, die groß und optimal für Familien sind.
Da wir nun das dritte Mal in London waren, haben wir einiges wie Bummeln in Notting Hill, Kensington Gardens oder Hyde Park schon gemacht. Was aber jedes Mal sein muss, zu Hamley’s, einem riesigen Spielzeugladen nahe Piccadilly Circus, den ich wahnsinnig anstrengend finde, der aber Kult ist und den die Kinder lieben. Etliche Verkäufer präsentieren Spielzeug und Aktionen, es ist immer proppenvoll und es ist viel aufgebaut, diesmal eine Londoner Telefonzelle komplett aus Lego. Dort gibt es auch die typisch britischen Playmobilfiguren Polizist und Guard.
Eigentlich stand auch das National Museum auf unserer Liste, es ist nicht ohne Grund weltberühmt für seine Ausstellung, Dinoskelette und da nun Hauptausstellungsstück Walskelett hätten wir gern gesehen. Die Schlange vor dem Museum war aber unfassbar lang (und wurde später noch länger, daher Tipp: früh Morgens hingehen), daher sind wir um die Ecke ins Science Museum und das war genial.
Keine Schlangen vor der Tür und der Eintritt zur Hauptausstellung ist frei. Es gibt super viel zu sehen, von Autos über Flugzeuge, Hubschrauber und eine Ausstellung zu Weltall, unsere Kinder (und auch wir) waren begeistert und fasziniert. Wir waren sicher 1,5 Stunden in der Hauptausstellung, ein gutes Zeichen ist, wenn keiner nörgelt, dass er gehen will (unser Großer ist mal in 20 Minuten durch The Beatles Story gerannt und ich habe für 12 Pfund rein gar nichts gesehen, weil ich hinterher gejoggt bin). Es gab noch eine Sonderausstellung zu Robotern, die Eintritt kostete. Mein Mann ist dann mit dem Kleinen ins Hotel und ich bin mit den beiden Großen in die Roboterausstellung. Auch die lohnt sich absolut, es geht los mit Filmen und der Entwicklung, aber Highlight waren für beide die echten Roboter. Besonders einen, den man anfassen durfte und der interagierte und der Roboterhund zum Streicheln, waren für sie das Erlebnis, sie wollten kaum mehr gehen.
Alle zusammen waren wir auf großen Wunsch im Tower of London. Nachdem wir Eltern uns vom Preisschock (70 Pfund) erholt hatten, haben wir diesen Wunsch erfüllt und hofften vorsichtig, dass wir dort mehr als 30 Minuten verbringen würden. Die Schlange im Eingangsbereich war recht kurz. Beide Jungs machten sich mit Plänen ausgestattet auf den Weg. Es gab so viel zu Gucken, auf den Mauern laufen und Ritterspiele, Highlights waren aus Kindersicht die Kronjuwelen (und die Panzertüren dort!) und der White Tower. Am Ende wurde es sehr voll (wir standen keine 5 Minuten zu den Kronjuwelen an, später war die Schlange über den ganzen Platz), wir waren etwa um 11 Uhr dort, das scheint noch eine gute Uhrzeit gewesen zu sein, insgesamt waren wir etwa 2 spannende Stunden dort. Auch hier gilt also, Vormittags hin. Mein Tipp wäre, immer Morgens die „Indoor“ Sachen zu machen und sich Nachmittags Parks und Stadtteile anzusehen. Gerne wären die Kinder auch in den Buckingham Palace, den wir nur von Aussen gesehen haben, und auf die Tower Bridge, wo ein Teil inzwischen gläsernen Boden hat.
Wir sind auch viel Tube gefahren und einfach durch London gelaufen. Ein besonderes Highlight haben wir zufällig entdeckt, auf der Buslinie 15 fahren etwa alle 20 Minuten historische Doppeldeckerbusse im Linienbetrieb, das fanden unsere kleinen Doppeldeckerfans natürlich besonders toll und es ist ein günstiges Vergnügen.
Kurz waren wir auch an der 221b Baker Street (die Hausnummer stimmt gar nicht), aber da ich dort bei meinem ersten Londonbesuch 1993 schon war und es die Kinder nicht interessiert hat, sind wir dann weiter. Es war auch dort sehr voll (damals nicht, aber seit „Sherlock“ scheint es auch die Teenies zu interessieren). Im Madame Tussaud’s war ich auch damals und unsere Kinder interessierte es nicht, vielleicht machen wir das nächstes Mal. Mich hätte auch die Studiotour zu Harry Potter interessiert, aber auch damit stand ich etwas alleine da. Die Tickets sollte man unbedingt im Voraus buchen.
Was isst man in London? Da wir auch im Hotel essen konnten also Essen selbst machen (bzw. in der Mikrowelle aufwärmen), war unsere erste Adresse Marks & Spencer, ich mag immer schon die kleinen Salate (4 Pfund für 2 Stück), die Kinder mochten den Pasta with Spinach am liebsten, ich esse meistens den mit Risoni Nudeln. Auch die Wraps dort und Fertiggerichte sind lecker. Im Hummus ist zum Beispiel nur das drin, was ich auch rein gebe, wenn ich es selbst mache. Außerdem waren wir mehrfach bei Wagamama. Wagamama gibt es an jeder Ecke, das Kindermenü ist umfangreich und relativ gesund (es wurden wohl von einer Zeitung Kindermenüs in Restaurantketten auf gesunde Ernährung getestet, Wagamama belegte Platz 2) und unsere Kinder haben sich durch die Karte getestet und fanden es super lecker. Für London finde ich Wagamama auch relativ gut von den Preisen. Chococcino gibts für Kinder kostenlos, für Erwachsene grünen Tee und Leitungswasser. Besonders im Wagamama Earl’s Court waren sie auch extrem kinderfreundlich und bemüht, da es dort ohnehin eher Kantinenatmosphäre ist und relativ laut, stören auch die üblichen Kindergeräusche keinen.
Auch toll fanden die Kinder ein zufällig entdecktes „Piratenschiff“ (Segelschiff) und die HMS Belfast hätten sie auch gern noch besichtigt.
Kinder unter 11 fahren kostenlos mit der Tube und den Bussen mit. Das fand ich ebenfalls super. Leider hatten wir zuwenig Zeit und es gibt noch so viel in dieser Millionenstadt zu gucken und zu machen. Aber wir haben den Kindern schon versprochen, dass wir wieder kommen werden. Was sind denn Eure ultimativen Londontipps mit Kindern? Auf jeden Fall: traut Euch! Unsere Großen sind 5 und 8 und sie hatten so viel davon und der Kleinste mit fast 2 begeisterte sich für Busse, Minis und Taxis und die Tube. Alles war sehr kinderfreundlich. Die Oystercard sollte man am Besten direkt bei Ankunft kaufen, wir haben in den 3 Tagen jeweils etwas unter 15 Pfund verbraucht. London ist teuer, hat aber auch kostenlose oder günstige Aktivitäten zu bieten. Auf jeden Fall ein tolles Ziel mit Kindern.
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