Werbung ohne Auftrag* Wir haben im Haushalt (neben Lego, Duplo und Playmobil) auch sehr viel Holzspielzeug. Grade bei Instagram kommen sehr oft die Nachfragen, ob die Kinder denn „wirklich“ damit spielen? Denn, grundsätzlich besteht doch manchmal ein Unterschied zwischen Spielsachen, die Kinder aussuchen und den Spielsachen, die wir Eltern für pädagogisch sinnvoll halten.
Ich verweigere Dudelspielsachen
Vor vielen Jahren, bevor wir Kinder hatten, habe ich ein Kind betreut. Dort Zuhause gab es, meinem Eindruck nach, hauptsächlich Spielsachen aus Plastik, viel, aber nichts wirklich „Gutes“, also nichts, was zu kreativem Spiel anregte. Dank viel Pädagogik im Studium hatte ich dazu ohnehin eine Meinung, die dort bestätigt wurde. Die Spielsachen waren schnell kaputt oder uninteressant. Bei uns spielte das Kind ausgiebig mit unseren eigenen alten Spielsachen und Alltagsgegenständen wie Schüsseln und Löffeln.
Bevor unser Großer geboren wurde, habe ich daher direkt bekannt gegeben, dass wir keine dudelnden, blinkenden oder sonst wie elektrischen Spielsachen möchten. Kunststoff eben da, wo es nötig ist, wie bei Lego und Playmobil.
Altersgerechte Spielsachen
Als der Große ein Baby war, hatte er viele Spielsachen aus Stoff und natürlich Blauklötze etc., dazu kamen dann die Spielküche, die Brio-Bahn und auch Lego etc.. Damals habe ich auch mal im Laden die Regenbögen gesehen, fand sie aber ziemlich teuer und wusste ehrlich gesagt nicht, was man damit macht, außer, sie hübsch ins Regal zu stellen. Aber so wirklich optimal fanden wir die bunten Bauklötze nicht, so hübsch sie auch waren, denn Türme und Gebäude liessen sich eher nicht bauen.
Im Kindergarten begegnete uns dann Kapla, das sind längliche Bausteine, die exakt sind. Türme lassen sich deckenhoch bauen oder bis die Steine aus gehen. So wurde dem Großen Kapla von den Paten geschenkt und wir sahen es überall im Einsatz. Mal wird daraus eine Strasse, eine Absperrung für eine Rennbahn oder einen Zoo, es entstehen Gebäude und Raumbasen. Inzwischen hat jeder der drei Jungs eine große Kiste Kaplasteine, oft werden alle drei Kisten zusammen verbaut und jedes Kind hat auch eine kleine Kiste farbige Steine.
Bunte Regenbögen aus Holz
Im Osterurlaub 2018 habe ich dann doch einfach mal gewagt, so einen teuren kleinen Grimms Regenbogen zu kaufen, außerdem gab es im selben Laden bunte Dinos, wie ich dachte, aus Holz, sie sind aber aus Bambus, von EverEarth. Ebenfalls dazu genutzt wird die WayToPlay Spielstrasse aus Gummi. Kleine Metall- und Holzautos sind hier auch der Hit. Mit der Kombination aus Regenbogen und Dinos fingen alle drei Jungs direkt an zu bauen, Gehege für die Dinos, Tunnel und Türme.
Und so kam immer mehr Holzspielzeug
Da der kleine Regenbogen so hübsch war und wirklich oft benutzt wurde, haben wir also im nächsten Urlaub den großen Regenbogen gekauft: für alle Kinder zusammen. Zum Geburtstag des Kleinen kamen die Holzhäuschen und Männchen dazu, zu Weihnachten 2018 noch ein weiterer Regenbogen und Bauplatten. Auch die letzten fehlenden Dinos der Serie zogen bei uns ein.
Seit der Kind + Jugend 2017 kennen wir das Wobbel, inzwischen haben wir alle Wobbelboards im Haus, also Wobbel Starter, Wobbel Original und Wobbel XL sowie seit Weihnachten auch das Wobbel360. Wofür die Kinder die Wobbels nutzen, steht genauer in den einzelnen Beiträgen, aber die Wobbels werden hier auch oft in den hölzernen Spielwelten verbaut.
Altersübergreifende Spielwelten
Uns Eltern fällt immer wieder auf, dass besonders und vor allem das Holzspielzeug von allen drei Kindern (3, 6 und 9 Jahre) viel und eben auch gemeinsam genutzt wird. Für den Kleinen habe ich Anfangs die Spielwelt aufgebaut und er hat geholfen, indem er Regenbögen, Dinos und Männchen verteilt hat. Inzwischen baut aber selbst der Kleine sich alleine seine Spielwelten auf.
Wenn wir verreisen, nehmen wir immer einen Sack Kaplasteine mit, die Jungs packen ihre Dinos selbst ein, meistens kommt auch ein Regenbogen und einige Figuren und Häuschen mit. Dazu nehmen sie ein paar Spielzeugautos mit oder es gibt für jeden eins als Urlaubsgeschenk. Denn die Holzspielsachen regen bei allen drei Kindern die Phantasie an. Sie haben unterschiedliches Spielverhalten, aber finden immer einen Nenner.
Warum Holzspielzeug?
Es ist unter Eltern teilweise eine Glaubensfrage, welche Spielsachen ihre Kinder bekommen. Auswärts können meine natürlich gern mit elektrischen Spielsachen spielen, wo sie als Kleinkind einen Knopf drücken und da kommen Geräusche raus. Ich gebe da auch offen zu, dass es neben dem Gedanken der Pädagogik auch einfach ist, dass mich sowas nervt. Ich möchte nicht dauerhaft bedudelt werden. Sie können gerne bewusst Toniebox hören oder ein Feuerwehrauto darf eine Sirene haben.
Ich bin aber eben auch der Meinung, dass es wichtig ist, dass Kinder spielen und das außerhalb von vorgefertigen Spielverläufen. Die Holzspielsachen regen durch ihre Formen, weiche Kanten und den Farben zum Spielen an und eine eigene Phantasie zu entwickeln. Im Endeffekt ist es an Waldorf-Pädagogik angelehntes Spielzeug (ich bin Waldorf-Kritikerin, aber es gibt einige Aspekte, die ich gut finde). Außerdem produziert man aus Nachhaltigkeitsgründen eben nicht noch mehr Müll oder gar Elektronikschrott. Holz, Bambus und Stoff sind langlebig, können weiter verschenkt oder verkauft werden.
Jetzt mal ehrlich: wer sucht die Sachen aus?
Die Kaplasteine kannte der Große aus dem KiGa und wünschte sie sich daher, auf die Idee mit den Regenbögen bin ehrlicherweise ich gekommen. Es war ein Versuch, ob sie die genauso toll finden. Inzwischen stehen sie selbst mit dem Prospekt da, was sie noch brauchen oder suchen die Sachen wie Regenbogen und Dinos im Laden aus.
Ich denke, manchmal brauchen Kinder auch eine Idee, womit sie spielen können. Wenn etwas erst mal da ist, wird es dann angeschaut und ausprobiert. Dann überzeugt ein Spielzeug oder eben nicht. Hier ist es so, dass wirklich alle drei Kinder gemeinsam und alleine die Holzspielsachen nutzen und dass sich die Anschaffung gelohnt hat. Der Name „open ended toys“ ist da sehr wichtig, jedenfalls aus meiner Sicht. Kinder brauchen anregendes Spielzeug, das aber keinen Spielverlauf fest legt, sondern, das immer neue Ideen und Möglichkeiten mit sich bringt. Mein Tipp wäre daher, es auszuprobieren, vielleicht mit einem Regenbogen und Kapla oder Kapla mit einer Spielstrasse oder einem Spielteppich.
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3 Gedanken zu „Holzspielzeug – Elterntraum oder Wunsch der Kinder“
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