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Flaschenkinder – ich stille nicht

Ich bin Fläschchenmama, ich habe mich gegen das Stillen entschieden. Meine Kinder sind innig geliebte Flaschenkinder und uns geht es damit gut.

Heute gibts mal ein gern hitzig und emotional diskutiertes Thema, an dem man weder als Schwangere noch als Mutter je vorbei kommt: Stillen. In einem vorherigen Gastbeitrag hat Euch Susanne vom Zuckerschnute – Familienkram & so Blog über ihr Leben als langzeitstillende Mama berichtet „Langzeitstillen-wie Bloggerin Susanne es erlebt„. Meinen Beitrag zur anderen Seite, nämlich gar nicht Stillen, habe ich eine Weile vor mir hergeschoben, da man gern in die Ecke „stillfeindlich“ geschoben wird. Denn ich habe bewusst und aus Überzeugung nicht gestillt, meine Kinder sind Flaschenkinder. 

Ich bin nicht gegen Stillen – ich gebe die Flasche

Daher, zunächst vorneweg, ich bin nicht gegen Stillen! Aber ich möchte nicht Stillen. Es widerstrebt mir, mir war schon als Teenie klar, dass ich irgendwann mal Kinder haben möchte, aber dass ich nicht stille, war mir ebenso klar. Ich bin immer für Selbstbestimmung über den eigenen Körper, angefangen bei Kindern, dass sie entscheiden, wer sie küsst oder umarmt, ihr „nein“ zählt, über das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, obwohl ich persönlich Abtreibung nur in speziellen Fällen legitim finde, steht mir da keinerlei Recht zu urteilen zu und ich finde es wichtig, dass das jede Frau entscheiden darf, bis eben hin zu meinem Recht, dass ich über meinen Körper bestimme, was das Stillen betrifft.

Meine erste Hebamme, der ich es schon im ersten Telefonat sagte, fragte direkt, warum, weil sie eben ausschließen wollte, dass ich wegen irgendwelcher Ammenmärchen nicht stillen möchte, ich denke, ich bin sehr gut informiert, ich habe mit Statistiken so meine Probleme. Mir widerstrebt einfach die Vorstellung, allein beim Gedanken verschränke ich unwillkürlich die Arme vor der Brust. Vielleicht liegt es auch an meinem Diabetes und dem extrem disziplinierten Leben während der kompletten Schwangerschaft, wo ich Essen abwiegen musste und auf sehr sehr viele Lebensmittel verzichten (über meine Schwangerschaft mit Diabetes könnt Ihr hier lesen), mir war klar, nach 40 Wochen möchte ich meinen Körper für mich alleine. Viele Mamas genießen besonders diese besondere Rolle, dass nur sie ihr Baby optimal versorgen können, dass sie die Nahrung produzieren und lieben diese Stillbeziehung.

Ist Stillen immer „das Beste“?

Es kommt immer das Argument, Stillen sei das Beste. Aber ist es das pauschal? Selbst über die Vorteile gibt es Unterschiede in den Standpunkten bzw. Interpretationen und es sind eben Statistiken, deren Interpretation ich privat für mich habe, ich mir aber nicht anmaße, diese für wissenschaftlich korrekt zu halten, daher lasse ich das hier mal so stehen. Dass die WHO Stillen empfiehlt, ist klar, und meine deutliche Empfehlung für unentschlossene Schwangere ist immer: probier es! In den allermeisten Fällen klappt Stillen und es ist gut für Mama und Baby. Aber wem es wie mir widerstrebt und das absolut, kann sich beispielsweise den (umstrittenen) Artikel „A Case Against Breastfeeding“ von Hanna Rosin ansehen, der einiges hinterfragt und im Endeffekt eins ist, für die Wahl, für das eigene Bauchgefühl und den Lebensentwurf.

Der Eindruck, dass viele nicht Stillen können ist falsch

Wer nicht Stillen möchte, sieht sich diversen Kommentaren bis Anfeindungen entgegen, weshalb ich den starken Eindruck habe, dass es die wenigsten Mamas zugeben möchten und sich dahinter verstecken, dass Stillen nicht geklappt habe. Das wiederum erweckt den Eindruck bei anderen Schwangeren, dass Stillen total schwierig sei und vermutlich auch bei ihnen nicht klappe. Dabei klappt es nur bei einem sehr geringen Anteil von Mamas gar nicht, bei vielen, wo es nicht klappt, liegt es an mangelnder Unterstützung und das finde ich ganz schlimm. Einerseits ist es bei vielen Mamas Herzenswunsch plus gesellschaftlicher Druck, wenn es aber darum geht, Frauen beim Stillen zu Helfen, gibt es ganz viele Hindernisse und es fehlt an Hilfe. Das kann doch irgendwie auch nicht sein?

Nora Imlau „Stillen ist Liebe, Fläschchen geben auch“

Jedenfalls kenne ich viele, die angeblich nicht Stillen „konnten“ und die einfach nicht wollten, aber nie den Mut hatten. Denn man kriegt gesagt, Stillen sei Liebe und Nähe. Natürlich! Ist es. Stillen ist Ruhe und Nähe und Hautkontakt mit dem Baby und hilft, eine Bindung aufzubauen. Fläschchengeben ist aber auch Ruhe und Nähe und Kuschelzeit und man darf, grade im Wochenbett, auch nackt mit dem Baby im Bett liegen. Dazu gibt es auch einen wunderbaren Artikel von Nora Imlau „Stillen ist Liebe, Fläschchen geben auch“ in der Zeit. Denn die Mütter, die nicht Stillen können, leiden doppelt. Erstens darunter, dass sie nicht Stillen können, obwohl sie es sich so wünschen, und dazu noch unter der Reaktion der Gesellschaft. Generell können es Mamas offenbar keinem Recht machen. Erst „muss“ man Stillen, wenn eine Mutter aber gar über 6 Monate hinaus stillt, ist die gute Muttermilch plötzlich „Plörre“ und gar nicht mehr toll, wenn man Kommentare hört. Genauso werden Stillmamas angefeindet und attackiert, wenn sie es wagen, ihr Baby öffentlich zu stillen (und fast alle tun dies sehr dezent). Das kann doch nicht sein?

Zusammenhalt unter Müttern

Können Mütter und Menschen sich nicht gegenseitig unterstützen? Jede Mama will das Beste für sich und ihr Baby. Das ist meistens Stillen, aber es kann eben auch die Flasche sein, die zwar viele wertvolle Inhaltsstoffe der Muttermilch nicht hat, aber entweder kann die Mutter nicht Stillen oder sie hat sich aus für sie guten Gründen für die Flasche entschieden. Denn eine gestresste Mama, die sich in ihrem Körper nicht wohl fühlt, gezwungen stillt, ist bestimmt keine bessere Mama als eine, die liebevoll die Flasche gibt.

Als mein Großer Baby war, hatte ich ein Erlebnis, worüber ich heute noch nachdenke. Ich war im Rückbildungskurs und mit den Fläschchen hatte mein Großer immer längere Abstände (es ist nicht bei allen Flaschenkindern so), die Stillmamas haben alle immer während der RüBi gestillt. Sie fragte mich irgendwann, wieso ich da nicht Stillen würde. Ich erklärte, ich stille nicht, sie fragte dann, ob es nicht geklappt habe, daraufhin habe ich erzählt, dass ich nicht Stillen wollte und er daher die Flasche bekommt. Sie wurde ganz traurig und sagte „ich wünschte, ich hätte mich das getraut, ich will gar nicht Stillen, aber mich haben alle dazu gezwungen“.

Informationen über Stillen und Flasche geben

Ich bin für Information, Aufklärung über absurde Urban Legends und eben ehrliche Infos über das Stillen und potentielle Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten, denn mich wundert oft, dass ich mehr über das Stillen weiß, als manche Stillende, aber eben auch, dass man Frauen auf ihrem Weg unterstützt, wenn das Stillen nicht klappt, obwohl sie es sich wünschen, dass man ihnen bitte sagt, sie sind deshalb keine schlechtere Mama und dass man Mütter nicht gradezu in Lügen drängt, weil man sie so anfeindet, wenn sie nicht Stillen wollen, dass sie dann vorgeben, dass es nicht geklappt habe. Außerdem sollte man Unterstützung anbieten, wenn Stillen wirklich nicht klappt, viele Mamas sind auf sich allein gestellt und werden unfreiwillig Fläschchenmamas.

Flasche geben ist Kuscheln und Nähe

Da es bei uns eine bewusste Entscheidung war, störte mich der Mehraufwand nie, man muss Fläschchen kaufen und spülen und vaporisieren, man muss immer mehr mitnehmen und natürlich kostet die Pre auch ordentlich Geld, man muss die Milch zubereiten und dafür ggf. auch Nachts aufstehen. Dafür konnte hier eben auch Nachts der Papa aufstehen oder ich ohne Baby irgendwohin. Milch ist warm im Bauch und bei uns ist Fläschchen geben Kuschelzeit (ich schreibe im Präsens, weil der Kleine mit 26 Monaten immer noch Milch trinkt) auf dem Sofa. Daher glaube ich auch, dass er daher noch Fläschchen trinkt, einer von uns kuschelt mit ihm auf dem Sofa und es gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit. Einer der vielen Gründe, warum ich Langzeitstillen verstehen kann. Fläschchen ist auch Liebe und Nähe. Daher, wenn auch Du eine Mama bist, die nicht Stillen möchte, Du bist nicht allein und es ist Deine Entscheidung. Wenn Du hier als glückliche Stillmama liest, es freut mich für Dich, dass es für Euch das Beste ist! Wenn Du nicht Stillen kannst, obwohl es Dein Herzenswunsch war, es ist nicht Deine Schuld! Könnten wir nicht alle zusammen halten? Wir alle lieben unsere Kinder und geben unser Bestes. Mama sein ist so vieles, nicht nur Stillen vs. Fläschchen geben, sondern all die Liebe, Nähe und Sorge jeden Tag, jede Minute und jede Sekunde. Wie ist es bei Euch? Habt Ihr gestillt oder konntet oder wolltet Ihr nicht? Wie geht man mit Euch um? 

Wenn Ihr Stillen möchtet und Probleme habt: sucht Euch eine Stillberaterin, Hilfe findet Ihr auch bei der La Leche Liga! Einige Krankenhäuser bieten ebenfalls Stillambulanzen. Erste Kontaktperson ist natürlich Eure Hebamme. 

Update:

Dienna von „Zwischen Windeln und Wahnsinn“ hat nun ein #letstalkaboutit gestartet, Stillen oder Flasche  und einen weiteren Beitrag zum Thema findet Ihr bei Wunschkindwege. Einen ganz aktuellen, wunderbaren (2019) Artikel gibt es jetzt auch bei faminino

27 Gedanken zu „Flaschenkinder – ich stille nicht“

  1. Du hast so recht!!! In jedem Punkt! Lass doch die Mütter einfach selber entscheiden und hört auf mit Vorurteilen und Schuldgefühle bereiten. Bravo!! Ich habe gestillt, aber ich habe es jetzt nicht genossen wie manch andere Mütter, fand es aber auch nicht schlimm. Also es war halt eben einfach so. Ich hab es nicht überall rumposaunt und alle belehrt wie toll stillen ist und überhaupt es war eben einfach so. Mir war klar, wenn das mit dem Stillen klappt bin ich die ersten sechs Monate ans Baby gebunden. Kam ich absolut mit klar! Wenn es nicht geklappt hätte wäre aber auch in Ordnung gewesen! Ich wusste, der Anfang wird hart! Die Brustwarzen werden weh tun und das stillen an sich auch. Aber irgendwann ist es vorbei mit den Schmerzen und es läuft einfach. Man wird ein eingespieltes Team. Ich habe mich vorher darüber informierte und war somit auf das was kommt vorbereitet. Manche Frauen sind entsetzt, dass das weh tut und eventuell sogar wund wird und blutet. Es müsste viel viel mehr Informationen geben und viel viel weniger Vorurteile allem gegenüber. Ob langzeitsillend, nur sechs Monate stillend oder flaschengebende Mama. Jede Mama will das beste für ihr Kind und sich selber!

    Toller Artikel!! Großartig, dass du den Mut hast darüber zu schreiben, aber gleichzeitig traurig, dass man überhaupt Mut dafür braucht!

    1. Danke Dir! Ich denke auch, es gibt Mamas, die liebend gern stillen und Mamas, die es eben okay finden, aber bewusst trotzdem stillen und eben die, die nicht möchten und als weitere Gruppe die, bei denen es nicht geklappt hat. Da muss eben auch aufgeklärt werden, dass Stillen manchmal nicht direkt klappt, dass es auch weh tun kann, aber es sich lohnt und Probleme sich meistens lösen, wenn aber die Mama nicht will oder eben die Probleme unlösbar sind, es genauso okay ist, die Flasche zu geben. Mit dem „Mut“ hast Du Recht, ich stehe halt immer schon offen dazu, weiß aber eben aus dem Alltag, wieviele darüber lügen, weil Kommentare echt unverschämt sind. Ähnlich wie beim Kaiserschnitt, den vermutlich auch keine als erste Wahl hat(te), meinen Leute urteilen zu müssen. Mütter sollten einfach mal zusammen halten.

    2. Ich finde deinen Punkt interessant, dass es Frauen gibt, die es total gut finden, dass sie die einzigen sind, die das Kind versorgen können, wenn sie stillen. Eigentlich ist das doch auch eine egoistische Aussage, oder? Den Stillen abzulehnen wird auch gerne als egoistisch bezeichnet. Ich finde es nur interessant, dass man beiden Seiten immer wieder das selbe vorhalten kann (wenn man denn will). Es zeigt auch erneut : beides hat seine Vor-und Nachteile und jeder empfindet es unterschiedlich was für ihn ein Nachteil ist.
      Jedenfalls finde ich deinen Post sehr gut und er hilft mir sehr, denn ich bin aktuell auch gerade dabei diese Entscheidung zu treffen.

  2. Die Frage ist berechtigt. Meine Schwester wurde sogar mal in einem Restaurant angesprochen, war das arme Kind nur die Flasche bekommt. Meine Schwester kann nicht stillen. Ein Gen liegt bei uns in der Familie, welches das ganze blockiert. Trotz ärztlichem Artest wollte ihre Hebamme auch, dass sie stillt. Mein Neffe bekam keine Milch und so wurde den Hebamme immer frecher im Ton. Darauf hin hat meine Schwester diese raus geworfen.
    Ich würde es schöner finden, wenn man eben beide Arten (Stillen und Flasche) als Normal ansehen würde. Dann wäre der Druck nicht so hoch.
    Danke für den tollen Beitrag.

    Xoxo Vanessa

    1. Hallo liebe Vanessa,
      auch richtig übel. Umgekehrt passiert es aber auch, wir waren mit Freunden brunchen und sie wollte ihr Baby stillen und fragte, ob sie sich irgendwo hinsetzen könne. Ja, aufs Klo. Wie bitte?! Aber Deine Schwester ist eben so ein Fall, wo es nicht ging und sie nie die Wahl hatte und dann noch dumme Sprüche bekommen, geht gar nicht. Als wäre es nicht schlimm genug, dass man nicht stillen kann. Hebammen sind da auch sehr unterschiedlich, natürlich müssen sie von Berufs wegen Stillen fördern, aber eben ohne Zwang und ich finde es wichtiger, dabei die individuelle Mama und ihr Baby im Vordergrund zu haben. Abgesehen davon gibts es teilweise auch völlig veraltete Ammenmärchen und Tipps zum Stillen.
      Viele Grüße

  3. Hy.

    Ich musste mich auch immer rechtfertigen, weil meine Kinder die Flasche kriegten. Ich habe Epilepsie und es hieß immer in der ersten Schwangerschaft, das Stillen kein Problem sei. Dann kam meine Tochter auf die Welt und sie brach immer wieder, wenn sie gestillt wurde. Am dritten Tag kam sie dann auf die Intensiv Station für Babys. Da hat sich dann rausgerstellt, das die Tabletten von mir, immer wieder für sie wie ein Entzug waren. Danach habe ich von der Ärztin gesagt bekommen, das ich lieber die Flasche geben soll. Bei der kleinen habe ich dann sofort die Flasche gegeben. Aber trotzdem musste ich mich immer rechtfertigen und dass finde ich schade. Denn jeder sollte doch besser wissen, was das beste für sein Kind ist.
    LG backmausi81

    1. Hi, das ist auch heftig, da ist es eine medizinische Begründung, die Du Dir auch nie so ausgesucht hast und dann noch blöde und verletzende Kommentare. Ich finde es unglaublich, was sich Leute rausnehmen. Eben, man kann gern interessiert nachfragen, aber eben nicht urteilen und schonmal gar nicht, wenn man keine Ahnung hat! Liebe Grüße!

  4. Du hast schon recht, wie man es macht, macht man es falsch. Ich stille mein Baby und das auch in der Öffentlichkeit, zwar versuche ich das so zu tun das nicht jeder meinen nakten Buden sieht aber man erntet schon komische blicke. Meine kleine ist auch schon 10 Monate alt wo dann fragen aufkommen, „du stimmst noch“ und „wie lange hast du das denn vor“ mit einem ganz unglaubwürdigen Ausdruck. Ganz egal ob Flasche oder stillen jeder sollte für sich entscheiden was das beste ist, ohne andere für ihr tun und handeln zu verurteilen. Leben und leben lassen ♡

  5. Ein schöner Artikel, hätte ich genauso geschrieben…….ich bin auch eine, die schon immer wusste, wenn Kinder, dann stille ich nicht. Bei mir gab es eigentlich nie Probleme, weil ich das immer so gesagt habe. Ich denke, wenn die Mamas von Hebammen usw. gefragt werden, ob sie stillen möchten und man ihnen die Unsicherheit anmerkt, dann versuchen, diese es einem einzureden. Ich kann nur immer den zukünftigen Mamas sagen, steh zu dem was du willst und wenn du nicht stillen willst, dann sag das auch so, ohne Kompromisse. Meine Hebamme hat mich nur gefragt, ob ich vielleicht gleich nach der Geburt das Kolostrum geben will, da es sehr gut wäre, wenn das Baby das bekommt und ich meinte, ja das mache ich und dann will ich die Tablette. Bei der 2. habe ich das gleich so gesagt, dass ich sie nach der Geburt einmal anlege und dann nicht mehr und gut war es. Mich hätte auch keiner umstimmen können und ich denke, das haben sie gemerkt.

    1. Nach Kolostrum wurde ich auch gefragt, ich wollte aber mit nichts einen Milcheinschuss provozieren. Ich werde mal einen weiteren Teil darüber schreiben, wie es denn im Alltag so ist mit einem Flaschenkind, denn offenbar bewegt das Thema doch sehr viele.

  6. Wunderbarer Artikel!!!! Genau so ist es. Bei mir hat es wirklich zweimal gar nicht geklappt. Es gab nur Probleme trotz Hebammeneinsatz teils rund um die Uhr, Milchpumpe, Wickeln etc. Ich konnte irgendwann nicht mehr und dann hat meine Hebamme gesagt:“ Stillen ist zwar gut für das Baby, aber das aller wichtigste für das Baby sind entspannte, glückliche Eltern! Wir stillen jetzt ab.“ Und damit hatte die gute Frau SO recht
    Ich hatte auch häufiger kritische Blicke, wenn ich unterwegs die Flasche gegeben habe. Einmal hat eine Frau zu meinem Baby gerichtet gesagt:“ Warum stillt denn Deine Mama Dich nicht?“ Da habe ich gesagt:“ Weil dich deine Mama wohl nicht genug liebt.“ So genervt war ich damals. Vielen Dank für den tollen Artikel!

  7. Ich freu mich sehr den Text gefunden zu haben! Ich bin sogar eine die einen Kaiserschnitt wollte und die Flasche gibt. Ich habe meine Gründe (gehabt). Also auch beim Thema Kaiserschnitt gibt es diese Verurteilung und auch da gilt finde ich leben und leben lassen. Mein Kind war ein Geschenk nach 7 Jahren Kinderwunsch. Ich wollte einfach das Risiko für Komplikationen bei der Geburt so gering wie möglich halten, darum entschied ich mich für die sectio. Was das stillen betrifft, wusste ich auch schon bald, dass es für mich nichts ist – für mich! Ich habe schon so extrem empfindliche Brustwarzen und ich kann schon fast keine Berührung einfach so aushalten. Abgesehen davon fand ich es schön mir die Ernährung mit meinem Freund zu teilen. Außerdem habe ich schon sehr lange schlafprobleme und ich wusste dass ich ab und an nachhelfen muss mit einer Tablette. Nur dann kann ich gut da sein für meinen Sohn und somit geht die Spirale aufwärts und alle profitieren:) liebe grüße aus Wien

  8. Hey,

    ich habe gerade den Blogeintrag gelesen.
    Ich selbst füttere Muttemilch aber ich pumpe zu 90% ab und gebe es meinem Sohn in der Flasche. Das hat einen Grund. Ich hatte anfangs zu viel Milch. Es sprudelte aus mir heraus. Der Kleine verschluckte sich oft, ich wusste nicht wie viel er wirklich getrunken hat. Wir beide waren getränkt in Muttermilch und es war einfach nur noch ein nerviger Prozess. Es war nicht ruhig, nicht schön.
    Darum habe ich mich entschieden abzupumpen und ihm ganz in Ruhe die Flasche zu geben. Und man wird oft angesprochen… „wie? er bekommt nicht die Brust?“ …..doch manchmal zum nuckeln oder wenn ich weiß meine Brust ist nicht so voll. Aber eben nicht oft. Trotzdem kuscheln wir und der Papa hat auch die Chance zu füttern. Ich weiß wieviel er trinkt und das wir uns beide wohlfühlen. Das ist doch das wichtigste.

  9. Der Artikel ist zwar schon was älter, aber es war schön das zu lesen.
    Meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt.
    Ich habe nur 6 Wochen gestillt und aufgrund einer Wochenbettdepression aufgehört. Ich wollte gerne weiter stillen, aber ich habe mich selber so unter Druck gesetzt, dass ich nur Probleme hatte, physisch wie psychisch… ich fühle mich immernoch schlecht deswegen und schaue auch jede stillende Mama mit Neid und Traurigkeit im Herzen an… ich liebe meine Tochter abgöttisch! Und wir kuscheln auch beim Flasche gebe ganz viel und ich genieße es, wenn sie dabei in meinen Armen einschläft. Trotzdem fühle ich mich wie eine schlechte Mutter…

    1. Wenn Du magst, fühl dich gedrückt. Du bist KEINE schlechte Mutter. Du hast eine Wochenbettdepression gehabt, da hast du schon so viel Stärke für Euch zusätzlich gezeigt. Es ist „nur“ Stillen. Das kann wunderschön sein. Aber es macht nicht Euch oder Deine Leistung als Mama aus. Du liebst Deine Tochter über alles und das ist es, was du mit gibst: Liebe. Ganz viel Liebe. Du willst das Beste für Euch. Perfektionismus ist wirklich nicht hilfreich. Lies wirklich auch mal den Artikel von Nora Imlau, der tut so vielen gut. Viele Grüße!

  10. Ich habe 3 (erwachsene) Kinder und ich habe es 3 mal versucht.Bei jedem Kind musste ich nach spätestens 1bis 2 Wochen die Flasche geben, weil es nicht geklappt hat. Erst bei Nummer 3 habe ich festgestellt, das meine Milch einfach zu dünn war und da ich auf Grund einer Vorerkrankung nicht jede Stunde stillen konnte, haben alle 3 die Flasche bekommen. Zuerst mit schlechtem Gewissen, aber was nützt eine stillende, aber kranke Mutter? Ich konnte und kann es sehr gut vertreten. Meine Kinder haben sich zu starken Persönlichkeiten entwickelt, die genauso geliebt wurden und werden wie Stillkinder. Interessant ist die Tatsache, dass ich mich beim ersten Kind extrem rechtfertigen musste, beim Zweiten schon fast nicht mehr und beim Dritten wurde es gar nicht mehr thematisiert. Innerhalb von 5 Jahren war das Thema nicht mehr DAS Thema. Lasst euch nichts einreden und hört auf eure innere Stimme und eure Gefühle!

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