Werbung ohne Auftrag* Hier im Blog ist es relativ ruhig. Vielleicht liegt es am Jahresanfang, aber Kooperationen sind aktuell keine geplant und uns hat der Alltag voll im Griff. Der Hausherr arbeitet ganztags auswärts an einem Auftrag, ist also von 8:30 bis oft 19:30 oder später unterwegs. Ich habe also wieder meinen Alltag mit den Kindern alleine.
Das alltägliche Chaos
Der Große ist in der 5. Klasse und der Mittlere in der 2. Klasse. Vormittags habe ich meistens mit dem Haushalt zu tun, Mails und sonstigen Dingen. Heute war ich allerdings dank miesem Blutzucker Nachts und migränigen Kopfschmerzen so fertig, dass ich geschlafen habe. Den Alltag mit den Kindern habe ich alleine. Alle drei Kinder brauchen und wollen Aufmerksamkeit und Dinge erzählen.
Schulstress
Beim Großen gibt es bald das Halbjahrszeugnis und entsprechend häufen sich Arbeiten und Tests. Seine Noten sind okay, aber die letzte Runde lief nicht optimal. Heute hat er eine Mathearbeit geschrieben und da die letzte grade noch okay war, sollte er mehr lernen. Dass seine Freunde mit wirklich guten Noten nicht Mittags den Rucksack in die Ecke werfen und erst Abends zum ins Bett gehen nur neu packen, sieht er zwar. Aber daraus die Konsequenz ziehen, dass Mittelmaß völlig okay ist, gut sein aber auch prima wäre?
Gestern habe ich also zwecks Üben Mathe-Aufgaben entworfen, die sich an denen der letzten Arbeit orientiert haben. Das machte aber offenbar zuwenig Spaß und er übte mit der App. Grundsätzlich in Ordnung, aber die App bereitet nicht unbedingt auf die Aufgaben vor, die gestellt werden.
Dem Mittleren fällt Schule bisher sehr leicht. Allerdings sieht man seinen Hausaufgaben an, dass er sie mal eben hin schmiert. Darauf sprach mich seine Lehrerin an. Ich kontrolliere also, korrigiere Fehler und laufe ihm dann hinterher, dass er Fehler doch auch bitte berichtigt? Dazwischen kreischt dann der Kleine, weil er jemanden möchte, der mit ihm spielt. Gestern war eine der Hausaufgaben ein Rechenspiel, das jemand (=ich) mit ihm spielen musste.
Elternmitarbeit bei Schulsachen
Ich frage mich, wie es Eltern machen, wo beide außer Haus arbeiten und die mehr als ein Schulkind haben. Denn ich kontrolliere Hausaufgaben, erkläre, helfe Informationen zu suchen, ob passende Bücher oder im Internet. Was machen Eltern, die eben nicht Englisch können und erklären und Fehler verbessern? Mich kostet es Zeit und Nerven. Dabei sind die Jungs keine schlechten Schüler. Aber allein das „hast Du Englisch geübt?“ oder „gib mir die Hausaufgaben bitte zur Kontrolle“ kostet Zeit. Täglich und mehrfache Wiederholung. Dazu dann eben ein Kindergartenkind, das Aufmerksamkeit möchte oder eben auch mit machen.
Ich will doch nur mal…
Abends, wenn der Hausherr nach Hause kommt, hat er immerhin raus, dass er mich nicht fragt, ob ich schon gegessen habe. Abends fallen den Kindern gern noch wichtige Dinge ein, die sie erzählen wollen oder brauchen oder eben vergessen haben „oh, ich muss noch die Arbeit berichtigen!!“. Beim Abendessen gibt es alle 30 Sekunden noch einen Wunsch, ob Nachschlag, noch ein Brot oder mehr frisch gepressten Orangensaft. Vielleicht bin nur ich schlecht organisiert oder es liegt daran, dass sie grundsätzlich nicht warten möchten, bis ich „Essen ist fertig!“ rufe. Aber ICH komme nicht zum Essen. Nach dem Essen ist Duschen, Aufräumen, Instrument üben, Taschen packen und dann Kinder ins Bett bringen angesagt. Also Vorlesen, Milch trinken und Aufmerksamkeit.
Ich esse im Normalfall, wenn die Kinder im Bett sind. Zu zweit funktioniert aber, dass wir alle zusammen essen.
Ich bin ICH
Diese Woche habe ich eine schöne Kolumne bei Mamawahnsinn gelesen „darf man sich als Mama gerne schminken?„. Ich finde: natürlich!! Ich schminke mich, färbe die grauen Strähnen weg (ein Friseurbesuch wäre mein Traum, ich war zuletzt 2009 beim Friseur) und will mich wohl fühlen. Denn auch, wenn mein Mamaalltag oft mein Ich auf der Strecke lässt, wie es auch bei anderen Mamas ist. Alex von Mama steht Kopf steckt grad im Kinder-krank-Chaos. Irgendwo dahinter bin ich ein Mensch mit Bedürfnissen. Essentiellen Dingen wie Essen und Schlaf. Aber auch oberflächliche Dinge wie, dass ich mir gefallen will und kein „Es“ bin, sondern ich. Vom Alter her eine Frau, gefühlt ein Mädchen. Ich trage Kleider und Röcke und achte halbwegs auf meine Figur. Dazu oft oder meistens hohe Absätze.
Außerdem bin ich bald mit Mama steht Kopf beruflich in London. OHNE KINDER! Natürlich arbeite ich auch und habe Termine. Trotzdem, einfach mal wieder Ich sein. Die nächste Auszeit ist hoffentlich im Mai zur Blogfamilia. Denn das tut mir gut und ist mir wichtig. Ich will auch mal ohne Verantwortung sein und einfach nur Ich.
Manchmal den einfachen Weg gehen
Viele Faktoren des Alltags sind fix. Ich kann leider nicht schulfrei geben, wenn uns danach wäre. Aber manchmal bestelle ich dann eben doch mal die Pizza, wenn der Hausherr einen Abend gar nicht nach Hause kommt. Oder wie gestern, nachdem den kompletten Nachmittag immer irgendwer gekreischt hat, habe ich sie malen lassen. Statt Hausaufgaben korrigieren oder weiter für die Schule lernen. So saßen drei Kinder glücklich und relativ ruhig am Küchentisch.
Dadurch, dass wir unser Schlafzimmer aufgegeben haben, damit der Kleine ein großes Zimmer hat, fehlt Rückzugsmöglichkeit. Wegen des Streiks in Frankreich fehlt auch weiter der Schlafsessel in meinem Zimmer. Es ist laut hier und manchmal zerrt das an meinen Nerven.
Auch mal Jammern
Neulich habe ich irgendwo die Behauptung gelesen, man dürfe als Mama nie jammern, dann würde man angegriffen, man habe es sich doch so ausgesucht. Klar haben die meisten von uns gewollte Kinder. Trotzdem kann man einfach mal sagen: ich bin müde oder eine Auszeit brauchen. Denn grade Schule belastet teilweise alle Familienmitglieder. Aktuell kann man das sehr bewegend bei Grosseköpfe mit lesen.
Bis zu den nächsten Ferien ist es hier in NRW lang hin. Eine Belastung für uns alle. Mir wäre schon 2 Wochen nach den Weihnachtsferien schon wieder nach Ruhe und Leichtigkeit.
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Ein Gedanke zu „Leben mit 3 Kindern – manchmal möchte ich nur ICH sein“
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