Wir waren das Wochenende in Berlin, es ist Berlinale also auch viel Arbeit für den Hausherrn. Meine Arbeit als Bloggerin ist da deutlich besser mit dem Familienleben zu vereinbaren. Da der Hausherr momentan nur unterwegs ist, waren bei Anreise und Abreise die Kinder und ich alleine unterwegs. Daher sind wir mit dem ICE gefahren, die Kinder kosten nichts auf der Fahrkarte der Eltern (oder Großeltern) und wir haben eine Familienreservierung gemacht, damit wir Sitzplätze sicher haben. Für unsere Großen war Berlin eine Bildungsreise. Freitag kamen wir relativ spät an, daher haben wir nur im Supermarkt noch schnell eingekauft und sind ins Apartment gelaufen und haben dort gekocht. Für Reisen mit Kindern bevorzugen wir Hotels oder Apartments mit Kochmöglichkeit.
Essen mit Kindern in Berlin
Samstag sind wir nach dem Frühstück erst mal durch Berlin gelaufen, die Kinder mit dem großen Ziel Spielwarenladen und ich finde es immer gut, wenn wir so einen Eindruck einer Stadt bekommen, außerdem waren wir auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof am Grab von Johannes Rau. Diesmal waren wir leider nicht direkt am Prenzlauer Berg, der letzte Berlinbesuch war noch schwanger mit dem Kleinen, daher hatten die Kinder nicht mehr so viele Erinnerungen an die Stadt. Wir sind also gebummelt und haben dann Mittags ein Treffen mit der Mitarbeiterin des Hausherrn gehabt und waren in meinem Berliner Lieblingsrestaurant Amrit. Ich kenne Amrit noch von vor vielen Jahren, als es ein recht rustikales indisches Restaurant war, ich glaube, das war 2000 oder 2001? Inzwischen gibts vier Amrits und die sind riesengroß, das Essen schmeckt immer noch super. Außerdem ist Amrit absolut extrem kinderfreundlich. Schon vor 3 Jahren haben wir das gemerkt und diesmal war es wieder so, man fühlt sich willkommen, es ist ohnehin sehr laut, da stört sich keiner an den Kindern, im Gegenteil, sie werden besonders umsorgt. Unser Kleiner hat sich einen Löffel gegen den Mund gehauen und weinte, die Frage des Kellners „möchtest Du einen Keks?“ unterbrach das Weinen und er liess sich bereitwillig zur Theke tragen, wo es sowohl einen Keks als auch so ein Cocktail-Dekoding zum Spielen gab. Der Große isst Reis, der Mittlere hauptsächlich Fleisch und der Kleine saut mit allem Essen rum.
Naturkundliches Museum Berlin mit Kindern
Dann gings ins Naturkundemuseum an der Invalidenstrasse. Ich muss zugeben, ich hab es mir größer vorgestellt, aber eigentlich war es so für die Kinder genau richtig. Die meiste Zeit haben wir bei den Dinoskeletten verbracht, so einen echten Diplodocus hatten wir wirklich alle noch nie gesehen. In Liverpool im World Museum gibts auch Dinos, aber nicht in der Größe. Der Große machte auch Fotos von einem Pinguinskelett und Modell für ein Projekt im Sachunterricht. Überhaupt hatte er sein Handy dabei und hat viele Fotos gemacht. (unter anderem sein erstes Selfie). Besonders fasziniert hat ihn auch die Nasssammlung, ich muss zugeben, ich fand die eher gruselig bis fies. Im Museumsshop gabs am Ende für jedes Kind noch ein Buch, Bücher kann man hier nie genug haben.
Museumstipp für Berlin mit Kindern
Sonntag haben wir Freunde besucht, das war ein Entspannungstag für die Kinder und mich, in Ruhe aus der Stadt raus, so ein richtig schöner Tag. Ärgerlich war im Nachhinein nur, dass das Deutsche Technikmuseum, wo wir unbedingt noch einmal hin wollten, Montags zu war und wir es Sonntag dann verpasst hatten, hinzugehen. Das Deutsche Technikmuseum war vor 3 Jahren der erste gute Museumsbesuch mit den Kindern, wider Erwarten blieben sie da nicht 30 Minuten und joggten durch, sondern waren so fasziniert von Flugzeugen, Fahrzeugen und den Lokomotiven, dass wir es erst zur Schließzeit verlassen haben. Daher mein Museumstipp für Berlin mit Kindern
Das Highlight: der deutsche Bundestag im Reichstagsgebäude
Montag waren wir früh fertig, da dies das Highlight des Berlin Trips werden sollte, wir aber zeitlich etwas flexibel sein mussten. Wir haben nämlich eine Führung durch den Bundestag bekommen, also nicht nur die Kuppel. Besonders der Große war sehr aufgeregt, da auch bei ihm in der Schule Politik schon ein Thema ist. Generell ist in Berlin die deutsche Geschichte und Politik so allgegenwärtig, dass es immer wieder Thema war, DDR, Nazizeit, der Krieg und eben die moderne Bundesrepublik. Da wir zu früh dran waren, haben wir uns erst einmal das Brandenburger Tor angesehen und dann das Reichstagsgebäude von Aussen. Um kurz vor 11 durften wir dann kommen, die Sicherheitsschleuse weckte beim Kleinsten aber die Hoffnung, nun Fliegen zu dürfen. Zu unserem „Pech“ war es ein sehr sonniger Tag, so dass der Große keine wirklichen Fotos von sich vor dem Plenarsaal machen konnte, weil die Scheiben spiegelten. Wir sind durch Tunnel, über Brücken und mit vielen Fahrstühlen durch das Gebäude. Spannend fanden die Jungs besonders die noch teilweise erhaltenen Wandbeschriftungen der Russen („man darf doch keine Wände anmalen!!“) und dass man durch „geheime Gänge“ geht. Der Große fand den eigentlichen Bundestag am spannendsten, der Mittlere wartete sehnsüchtig auf den Besuch der Kuppel. Nachdem wir also viel über die Geschichte der Bundesrepublik und des Reichstagsgebäudes gelernt hatten, durften wir auf die Kuppel und den Ausblick auf Berlin genießen. Der Große hat auch ganz viel Material mitbekommen und liest seitdem im Grundgesetz. Vielen lieben Dank an F., dass er das möglich gemacht hat!
Auch einen aktuellen Beitrag über den Bundestagsbesuch im Reichstagsgebäude mit Kindern findet Ihr bei Miniglobetrotter.
Geschichte des Holocaust
Der nächste Ort war das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Ich habe versucht, den Kindern begreiflich zu machen, dass es kein Ort ist, um Selfies zu machen und laut und fröhlich zu rennen, sondern dass es an Millionen von den Nazis ermordeter Menschen geht. Die Verbrechen der Nazis sind hart und auch für mich unbegreiflich, umso wichtiger finde ich es, den Kindern früh ein Bewusstsein dafür zu vermitteln. Über Kinder und Nachrichten bzw. die Welt da draussen habe ich schon einmal gebloggt.
Geschichte zum Anfassen: die Berliner Mauer
Danach sind wir lange auf den Spuren der Berliner Mauer gewandelt und der Große hatte viele Fragen, wie es zur Teilung Berlins kam, was die DDR genau war und was es mit den Fluchten von Ost nach West auf sich hatte. Also alles keine leichten Themen. Am Montag sind wir übrigens laut meinem iPhone 19,1km gelaufen.
Abends sind wir auf großen Wunsch der Kinder nach einem langen Bummel durch Mitte an der alten Grenze entlang noch einmal zu Amrit Essen gegangen, wo dann auch der Hausherr wieder zu uns gestoßen ist. Zurück zum Apartment ging es dann spät mit der U-Bahn.
Dienstag ging es dann am Vormittag wieder nach Hause zurück. Es gibt noch so viele Dinge, die wir gern das nächste Mal mit den Kindern in Berlin machen wollen. Gelernt haben sie aber so schon sehr viel und hatten auch großen Spaß. Den Beitrag über unseren neuen iCandy Raspberry2 (Werbung) findet Ihr unter iCandy Raspberry2 Test in Berlin
Interessanter Bericht über euren Trip nach Berlin. Das Deutsche Technikmuseum habe ich auch noch gut in Erinnerung – wir werden das beim nächsten Besuch mit den Kids ebenfalls angehen. Und Amrit – noch nie gehört, aber wir lieben Indisch, also jetzt auf jeden Fall auch auf dem Plan!
Danke! Ich hab Deinen Beitrag übrigens verlinkt. Amrit finde ich echt entspannt mit den Kindern, alle finden etwas, das sie mögen und da waren bisher bei allen Besuchen alle Mitarbeiter super nett zu den Kindern. Unser Kleinster durfte sogar das EC-Zahlungsgerät bedienen und liess sich auf dem Arm tragen. Und mir schmeckt es immer. Diesmal waren wir in dem am Potsdamer Platz.