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Digitale Schule mit eLearning in der 2. Woche – Homeschool (Coronatagebuch)

Eine neue Woche hat begonnen. Wieder mit strahlend blauem Himmel, aber nicht mehr so warm wie letzte Woche. Das tut der Stimmung gut. Außerdem sind aktuell (noch?) alle Kinder fit.

Freie Zeiteinteilung

Ich weiß, überall wird zu einem Stundenplan geraten, damit man feste Abläufe hat. Wir leben im eigenen Biorhythmus. Das heisst bei den Kindern, dass sie zwischen 21:30 und 23 Uhr (der Große) schlafen und Morgens eben nicht unnatürlich um 7 aufstehen, sondern eher gegen 9. Der Mittlere hat relativ wenig für die Schule zu tun, daher kann er komplett frei einteilen. Mit dem Großen habe ich die Abmachung, dass er um 10:00 am Computer sitzt. Im Alltag sitzt er meistens deutlich eher dran. Aber eben ganz stressfrei.

Die Schule gibt 3 Stunden Arbeitszeit am Tag an. Auch die teilt er sich selbst ein. Mal relativ am Stück, mal in 3-4 Etappen am Tag. Er merkt sich die Zeit bzw. notiert sie auch.

Digitale Schule

Wie ich schon letzte Woche schrieb, sind wir sehr begeistert vom Gymnasium des Großen. Die Schule ist ohnehin gut aufgestellt und er hat jetzt in der 5. Klasse schon Informatik als Fach. Daher ist das jetzt nicht das erste Mal, dass er Hausaufgaben über Moodle bekommt. Im Deutschunterricht nutzen sie auch für manche Übungen die Anton-App.

Für mich Zuhause neu ist iServ. Der Große kennt das natürlich aus der Schule, aber ich bisher noch nicht.

eLearning mit Unterricht live über YouTube

Gute Anleitung und schrittweise Einführung

Die Schulleitung und die Lehrer übertreffen sich meiner Meinung nach selbst. Ich möchte echt nicht wissen, wieviele Stunden sie grade über das normale Maß hinaus leisten, um alles so schnell auf die Beine zu stellen.

Schon letzten Montag war ein Video online, wie genau das eLearning funktioniert. Ein eigenes Video, genau auf diese Schule zugeschnitten und die aktuelle Situation. Kurz darauf gab es ein weiteres Video, in dem auf die ersten kleinen Probleme und Hindernisse eingegangen wurde. Überhaupt gab es auf alle Fragen und Probleme immer sehr schnelle Rückmeldung.

Letzte Woche war alles in einer Datei bei iServ und die Kinder haben ihre gelösten Aufgaben als Text oder Foto hoch geladen oder gemailt.

Am PC Schule haben

In Kontakt bleiben

Von der Grundschullehrerin kamen sehr liebe Mails. Die Schule ist aber eben gar nicht digital. Daher sind es Arbeitsblätter und Verweise auf Anton, Antolin und Zahlenzorro. Der Mittlere hat nun seit Freitag seine eigene Emailadresse und schreibt sich mit der Lehrerin. Sie hat auch schon sehr nett geantwortet.

Beim Mittleren läuft wenig digital. Mit Apps üben und Mails schreiben am iPad

Die Klassenlehrer des Gymnasiums rufen einmal die Woche an, informieren über alles Aktuelle und fragen, wie es den Kindern geht und ob es Probleme gibt. Außerdem informiert die Schulleitung über die Website und per Mail. Alle Lehrkräfte sind über iServ und Mail erreichbar. Außerdem haben die Klassenlehrer ihre privaten Handynummern ausgegeben, die man ausdrücklich auch den Kindern geben darf, damit sie anrufen können, wenn sie Sorgen oder Fragen haben.

Außerdem wurde gebeten, dass die Eltern sich vernetzen und die Kinder unter elterlicher Fürsorge auch in WhatsApp Gruppen besprechen.

Der Große videotelefoniert mit seinem Freund

Unterricht im Live-Stream

Freitag gab es die erste Mathe-Stunde im Live-Stream. Der Klassenlehrer hat ohnehin einen YouTube Kanal. Nun gab es den Unterricht wirklich live. Wer einen Account hat, kann auch in den Chat. Daher hat der Große nun einen YouTube Account (manche Kinder waren über den Account ihrer Eltern dabei). Der Große war vorher aufgeregt, was ihn erwartet. Die Freude war riesig, als nach und nach fast die ganze Klasse im Chat auftauchte und sich begrüßte.

Noch toller war für ihn, seinen Lehrer zu sehen und dass er mit ihnen redet. Die Aufregung war aber noch ein bißchen ein Problem und er wurde etwas hektisch, da fiel dann ein Lineal hinunter und er verzeichnete sich. Die Stunde wurde später aber zum nachgucken geschnitten hoch geladen.

Informatik ist sowieso am Computer

Ich fand es sehr übersichtlich und gut gestaltet und es fühlte sich eben nach Normalität an. Hausaufgaben gab es auch und eben immer die Möglichkeit Fragen zu stellen, auf die eingegangen wurde. Diese Woche gibt es dann Mathe und Informatik „live“.

Start der zweiten Woche

Wieder wurde ausführlich informiert. Seit dieser Woche wird ein komplexeres System genutzt, dass alle Aufgaben gut sichtbar untereinander stehen und erledigte Aufgaben werden abgehakt. So sehen alle Kinder, was sie noch machen müssen inklusive Abgabedatum. Der Große führt eine Liste auf seinem iPad und bleibt dran.

Das neue System findet er übersichtlich. Heute ist er ziemlich nach Stundenplan gegangen und hat zunächst Informatik angefangen, dafür ist 2 Wochen Zeit. Jetzt hat er einen Englischtext geschrieben und eingereicht und den zweiten Teil für Erdkunde erledigt.

Diese Woche gibt es auch die Aufgabe, für das Orchester 2 Stücke auf der Bratsche gut zu üben und diese dann über iServ für den Lehrer hoch zu laden.

Freundschaften pflegen

Es entfällt aber natürlich das ganze „Drumherum“. Er trifft weder in der Schule noch privat seine Freunde. Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten. Videoanrufe sind jetzt total angesagt. Teilweise spielen und quatschen sie 1-2 Stunden. Ich höre ihn dann laut lachen und es tut ihm sehr offensichtlich gut.

Während ich hier schreibe, skyped er zu dritt mit zwei Schulfreunden. Sie verabreden sich jetzt teilweise konkret wie heute oder einer ruft spontan an.

Chancenungleichheit

Während meine Kinder Homeschool und eLearning genießen, sehe ich aber auch Nachteile. Wir sind hier ziemlich gut aufgestellt. Der Große hat einen eigenen PC (Geschenk vom Opa) und ein iPad (selbst erspart) und ein noch gutes iPhone 6 (von uns geerbt), der Mittlere nutzt das alte iPad vom Papa. Diese technische Ausstattung und schnelles Internet hat aber nicht jeder Haushalt. Das Gymnasium verleiht Endgeräte. Aber da ist eben vermutlich die Zahl der Schüler relativ gering, die das Angebot nutzen muss. Kaum eine Schule wird Geräte (und Internet) für alle Schüler haben.

Stift und Papier

Außerdem haben wir beide Abitur, waren an der Uni und haben Allgemeinbildung. Bei Fragen können wir helfen, wir können korrigieren und wir verstehen das System. Das ist aber nicht in allen Familien so. Kinder, die es ohnehin schwer haben, haben es grade noch schwerer. Ihnen fehlt der direkte Unterricht, die Hilfe und manche werden vermutlich gar nichts machen können.

„Coronaferien“ vs. Homeschool

Es ist ein Dilemma. Den Stoff von 3 Wochen (oder länger) komplett nach zu holen, würde extrem hart. Denn meistens haben die Schulen ohnehin ein ziemliches Tempo drauf. Selbst mit eLearning in der digitalen Schule werden sie nicht den selben Stoff schaffen wie im Unterricht. Falls das restliche Schuljahr stattfindet, wird das stressig. Wenn die Kinder also gar nichts machen, wird es richtig krass.

Aber es ist eben, dass viele Eltern nun irgendwie versuchen, Home Office und Homeschool zu kombinieren. Die Ansprüche an die Eltern sind hoch und nicht für alle zu bewerkstelligen. Ich habe grade keine Aufträge (ein weiteres Problem in der momentanen Situation), ich bin voll für die Kinder da. Andere Eltern müssen gleichzeitig Homeschool betreuen und ihren Job erledigen. Es gibt auch Eltern, die psychisch oder wegen ihrer eigenen fehlenden Bildung, gar nicht helfen können. Familien, die kein Internet haben. Daher ist die momentane Situation schwierig, weil einige Kinder beste Vorraussetzungen haben und andere vermutlich gar nichts machen können.

„Ferien“ sind es nicht. Aber normaler Unterricht, der auch keine wirkliche Chancengleichheit bietet, eben auch nicht.

Und tägliches Bratsche üben, man merkt die Fortschritte

Der neue Alltag

Für den Mann, der Samstag endlich aus Mexiko zurückkehren konnte, ist alles noch neuer. Ich habe mich etwas an den neuen Alltag gewöhnt. Anderer Rhythmus, der wie in den Ferien ist. Aber alles Zuhause. Wir verlassen das Grundstück nicht. Freunde treffen ist digital. Eingekauft wird nur 1x die Woche (da der Mann wieder da ist, müssten wir keine Hilfsangebote mehr wahr nehmen).

Ich gehe davon aus, dass die Normalität nicht so schnell zurück kommt. Für die Kinder scheint die Umstellung noch relativ gering zu sein.Der Große nimmt es natürlich mehr wahr. Aber alle spielen hier dauernd, das Internet ist voll mit Beschäftigungsideen, meine Kinder sind beschäftigt. Noch ist ihnen aber nicht bewusst, dass vieles entfallen wird, wie Kindergeburtstage und vermutlich auch der Urlaub im Juli.

Wie ergeht es Euch aktuell?

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